In Genf ist am Montag der Startschuss für die siebte Auflage des internationalistischen langen Marschs für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine Lösung der kurdischen Frage gefallen. Beteiligt an der fünftägigen Demonstration sind rund 150 internationalistische Aktivistinnen und Aktivisten aus Europa, Lateinamerika, Australien und Afrika sowie einige Dutzend Menschen aus dem kurdischen Spektrum. Das Ziel des Marschs ist das französische Straßburg. Dort ist am Samstag die traditionelle Großdemonstration gegen das „internationale Komplott“, wie die kurdische Gesellschaft die Verschleppung Öcalans bezeichnet.
„Für ein Ende von Krieg, Isolation und politischer Verfolgung – für Frieden, Freiheit und Demokratie!“ lautet in diesem Jahr die Losung der Veranstaltung. Zum Auftakt fand am Place de Neuve, dem kulturellen Mittelpunkt der zweitgrößten Stadt der Schweiz, eine kurze Kundgebung statt. In Ansprachen wurden die Hintergründe der Demonstration thematisiert. Besonders hervorgehoben wurde hierbei die seit fast zwei Jahren andauernde Totalisolation Abdullah Öcalans im türkischen Inselgefängnis Imrali. Das Festhalten an der Abschottung des kurdischen Repräsentanten von der Außenwelt seitens der türkischen Regierung und der damit einhergehenden Lösungslosigkeit der kurdischen Frage wurde als Hauptgrund für das Ausbleiben einer Demokratisierung der Türkei und den Fortbestand der auf Krieg und Konflikte ausgelegten Eskalationspolitik Ankaras bezeichnet, die sich auch auf Syrien, den Irak und weitere Länder in Nahost auswirke.
Den ersten Zwischenstopp wollen die Marschteilnehmenden vor dem Sitz der Vereinten Nationen im gut drei Kilometer nördlich gelegenen Palais des Nations einlegen. Dort soll dann eine Presseerklärung abgegeben werden, wie das Organisationskomitee mitteilte. Auf dem Programm stehen Reden der Nationalrätin Laurence Fehlmann Rielle, der Genfer Stadträtin Christina Kitsos, dem Kantonsrat Pablo Cruchon, des Ko-Vorsitzenden des Dachverbands kurdischer Vereine in Europa (KCDK-E), Yüksel Koç, sowie der Internationalist:innen Clement Monatte und Franziska Schulz.