Spontane Proteste gegen Chemiewaffeneinsatz

In der vergangenen Nacht kam es in Städten in Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz zu spontanen Protesten gegen die türkischen Chemiewaffeneinsätze in Südkurdistan.

Die Türkei setzt erneut Chemiewaffen gegen die Guerilla in Kurdistan ein. Aufgrund des Einsatzes chemischer Kampfmittel durch die türkische Armee gegen Guerillastellungen in den Medya-Verteidigungsgebieten kam es bereits am Sonntagabend zu spontanen Protesten in Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz.

Demonstration in Bern

 

In Bern versammelten sich viele Aktivist:innen unter KCK-Fahnen und Bildern des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan. Sie riefen Parolen, in denen sie sich mit dem Widerstand der Guerilla solidarisierten und die Kollaboration der südkurdischen PDK mit dem türkischen Staat verurteilten. Die Aktivist:innen zogen bis vor das Gebäude der Schweizer Bundesversammlung. Dort rief der kurdische Politiker Necdet Atalay zum Widerstand auf und kritisierte die doppelten Standards Europas. Bei einem Giftgaseinsatz in der Ukraine hätte es sofort eine europäische Reaktion gegeben, aber wenn ein solches Kriegsverbrechen vom NATO-Staat Türkei verübt werde, dann würden die europäischen Staaten beide Augen verschließen. Weiter sagte Atalay: „Der türkische Staat will alle unsere Errungenschaften vernichten. Aber wir sind nicht mehr das kurdische Volk von vor hundert Jahren. Wir vertrauen auf unsere Guerilla und wir werden siegen.“

Protest in Luzern

 

Auch in Luzern fand eine Protestdemonstration gegen die Chemiewaffeneinsätze der türkischen Armee statt. Die Aktivist:innen forderten eine internationale Reaktion auf diese Kriegsverbrechen.

Demonstration in Basel

 

In Basel zogen Aktivist:innen durch die Innenstadt. In Parolen wurde der Guerillawiderstand unterstützt und die Bevölkerung zur Solidarität mit dem kurdischen Freiheitskampf aufgerufen. Anschließend zogen die Aktivist:innen in einer Aktion des zivilen Ungehorsams durch das Basler Bahnhofsgebäude.

Kundgebung in Zürich

 

Auch in Zürich versammelten sich noch am Abend viele Aktivist:innen zu einer Kundgebung vor dem Bahnhof. Der kurdische Dachverband CDK-S erklärte: „Als Menschen aus Kurdistan werden wir gegenüber diesen Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht schweigen. Wir werden weiter auf die Straße gehen und für den Guerillawiderstand eintreten. Internationalistische Gruppen aus der Schweiz solidarisierten sich mit der Aktion und kündigten Proteste für die Folgetage an.

In Amsterdam fand eine Aktion des zivilen Ungehorsams im Flughafen Schiphol statt. In Frankreich gingen Aktivist:innen der kurdischen Jugendbewegung in Montpellier und Drancy auf die Straßen.