Spielzeug für Gefängniskinder: Kein Traum bleibt unvollendet

Vor vier Jahren sind 33 junge Menschen bei einem IS-Selbstmordanschlag in Pirsûs ums Leben gekommen. Ihre Angehörigen haben im Gedenken an sie Spielzeug gesammelt und an Kinder in türkischen Gefängnissen geschickt.

Unter dem Motto „Kein Traum bleibt unvollendet“ hat die Initiative der Pirsûs-Familien Spielzeug gesammelt und an Kinder geschickt, die mit ihren Müttern in türkischen Gefängnissen inhaftiert sind.

In der nordkurdischen Stadt Pirsûs (Suruç, Provinz Riha/Urfa) verübte am 20. Juli 2015 ein Selbstmordattentäter des IS einen Anschlag, als sich auf Aufruf der Föderation Sozialistischer Jugendvereine (SGDF) 300 junge Menschen im Kulturzentrum Amara versammelten. Die Aktivistinnen und Aktivisten wollten vor ihrer Abreise nach Kobanê eine Pressekonferenz abhalten. Die geplante Fahrt nach Kobanê sollte ein Akt der Solidarität sein. Die Jugendlichen wollten Kinderspielzeug und humanitäre Hilfsgüter in die vom IS zerstörte Stadt bringen. 33 junge Menschen wurden getötet und 104 verletzt.

Ihre Angehörigen bildeten später eine Initiative, um die juristische Aufarbeitung zu verfolgen und eine Bestrafung der Hintermänner des Anschlags zu fordern. Zum vierten Jahrestag des blutigen Anschlags hat die Initiative Spielzeug gesammelt, um der Opfer zu gedenken und ihre Arbeit fortzusetzen. Heute wurden die gesammelten Spielzeuge verpackt und in Amed an verschiedene Gefängnisse in der Türkei verschickt. „Wir hoffen, dass wir unseren zwischen vier Wänden eingesperrten Geschwistern wenigstens ein bisschen Freude bereiten können. In der Hoffnung auf ein Treffen in Freiheit“, heißt es in einem Begleitschreiben zu den Gefängnispaketen.