Solidarität mit Efrîn: Krieg beginnt hier

In der Bundesrepublik finden vielfältige Solidaritätsaktionen gegen den türkischen Besatzungsversuch in Efrîn und gegen die deutschen Waffenexporte statt.

Kurdinnen und Kurden sind weltweit seit Beginn der türkischen Angriffe auf Nordsyrien am 20. Januar auf den Straßen, um den mörderischen Truppen des türkischen Staates Einhalt zu gebieten. Zunehmend solidarisieren sich auch in der Bundesrepublik immer mehr Menschen mit der Bevölkerung von Efrîn.

Große Aufmerksamkeit weckte gestern eine Transparent-Aktion bei der Bundespressekonferenz in Berlin.

Bereits am 25. Januar solidarisierten sich Aktivist*innen in Flensburg mit der kurdischen YPG. Sie besetzten kurzzeitig symbolisch einen Panzer auf dem Gelände der FFG (Flensburger Fahrzeugbau) und hissten dort eine YPG-Fahne sowie ein Transparent mit der Aufschrift „Gegen Angriffskriege und deutsche Heuchelei“.

Am vergangenen Freitag wurden zwei Großplakatwände vor dem Freiburger Rüstungsunternehmen Northrop Grumman Litef GmbH umgestaltet. Die Firma produziert Teile für den Leopard-2-Panzer, den die Türkei aktuell bei ihrem Angriffskrieg gegen den kurdischen Kanton Efrîn einsetzt. Auf den Transparenten stand: „Stoppt den Angriffskrieg der Türkei! Defend Afrin! Biji YPG! Biji YPJ!“

In Bielefeld wurde die Parteizentrale der SPD aus Protest gegen die Waffenlieferungen in die Türkei und den Einsatz von Leopold-2-Panzern in Efrîn von Aktivist*innen der Interventionistischen Linken (IL) besetzt. In anderen Städten wurden Parteibüros mit Farbbeuteln beworfen oder entglast.

In Hamburg wurden große Transparente bei der SPD-Zentrale aufgehängt und Außenminister Sigmar Gabriel auf einer Lesung zu Rede gestellt.

Eine weitere Protestaktion gegen den Einmarsch der türkisch-faschistischen Truppen in Efrîn fand während eines Hallenfußballturniers am 27. Januar in Lübstorf (MV) statt. Spieler und Anhänger*innen des Internationalen FC Rostock zeigten die Symbole der Selbstverteidigungseinheiten und Spruchbänder mit den Parolen „Halte stand freies Afrin!“ und „Gegen Erdogans Faschismus!“. Zudem betonten die Spieler, dass internationale Solidarität zum Schutze des fortschrittlichen Projektes in Nordsyrien mehr denn je nötig ist. Darüber hinaus prangerten sie insbesondere die deutsche Rolle bei der Bewaffnung des Aggressoren Türkei an.

Die Fans vom FC St. Pauli zeigten sich beim Auswärtsspiel in Dresden am 25. November solidarisch und auch die Fans von Werder Bremen waren aktiv.