„So wie zu Zeiten Kobanês gemeinsam auf die Straßen gehen"

Das Demokratische Gesellschaftszentrum der Kurd*innen in Deutschland (NAV-DEM) kündigt an, dass die Proteste in Deutschland fortgesetzt werden, bis die Angriffe der Türkei auf Efrîn gestoppt werden.

„Wir werden zu diesem Krieg nicht schweigen! Wir rufen die gesamte Öffentlichkeit dazu auf, mit uns auf die Straßen zu gehen! Der Angriff der türkischen Armee auf Efrîn verfolgt dasselbe Ziel wie der Angriff des IS auf Kobanê in den Jahren 2014–2015. Es liegt also an uns, dieselbe Antwort auf diesen Krieg der Türkei zu zeigen", erklärt Ayten Kaplan, die Ko-Vorsitzende des größten kurdischen Dachverbands in Deutschland NAV-DEM.

Kaplan erklärt weiter, dass es in den kommenden Tagen deutschlandweit praktisch ohne Pause zu Demonstrationen kommen werde: „Viele der Demonstrationen werden spontan und kurzfristig organisiert. Wir werden uns bemühen, sie dennoch rechtzeitig der Öffentlichkeit mitzuteilen."

„Bundesregierung hat der Türkei den Rücken gestärkt"

Die NAV-DEM-Kovorsitzende kritisiert in ihrer Stellungnahme die Bundesregierung, welche durch ihr Hofieren des türkischen Außenministers und ihrer allgemeinen Haltung gegenüber der AKP, der Türkei den Mut für diese kriegerische Eskalation gebe.

„Auch bei unseren Demonstrationen am gestrigen Tag ist es mancherorts dazu gekommen, dass die Polizei Fahnen eingesammelt oder Demonstranten gefilmt und festgenommen hat. Das ist völlig unakzeptabel. Wenn die Bundesregierung gerade jetzt meint, die Repressionen gegen Kurdinnen und Kurden in Deutschland anziehen zu müssen, steht sie unserer Meinung nach hinter der Kriegserklärung der AKP gegen die kurdische Bevölkerung. Wenn die Bundesregierung gar von Panzer- und anderen Waffendeals an die Türkei spricht, so ist sie nach unserer Ansicht für die Folgen der Kriegspolitik der AKP in Efrîn und anderswo mitverantwortlich“, so Kaplan.

Weiterhin ruft die Ko-Vorsitzende die Öffentlichkeit dazu auf, den Protest in Deutschland auch solange fortzusetzen, bis die Bundesregierung ihre Unterstützung für den Kriegskurs der AKP einstellt und die internationale Staatengemeinschaft sich gegen den Angriff auf Efrîn stellt. „Wir haben zu Zeiten Kobanês gezeigt, dass wir mit internationaler Solidarität die Staaten zum Handeln bewegen konnten. Das war eine wichtige Erkenntnis. Lasst uns zeigen, dass wir nochmals dazu im Stande sind", so die abschließenden Worte von Kaplan.