Der Weg von Ecevit Piroğlu reicht vom Gezi-Widerstand über den Kampf gegen den IS in Rojava bis hin zu seinem Widerstand gegen seine drohende Auslieferung durch Serbien an die Türkei. Piroğlu befindet sich seit einem Jahr in Serbien in Auslieferungshaft. Am 3. Juni soll in einer abschließenden Verhandlung über seine Auslieferung an die Türkei, wo ihm Folter und Inhaftierung nach dem Terrorgesetz drohen, entschieden werden.
Piroğlu teilte über seine Anwält:innen mit, dass er einen bis zu seiner Freilassung unbefristeten Hungerstreik gestartet habe. Der politische Gefangene erklärt: „Mein Name ist Ecevit Piroğlu. Ich bin ein internationalistischer proletarischer Revolutionär. Ich bin seit Juni 2021 in Serbien gefangen. Ich grüße unsere Freund:innen und Genoss:innen, die auf der ganzen Welt internationalistische Solidarität gezeigt und protestiert haben, um meine physische Gefangenschaft zu beenden und eine Auslieferung zu verhindern. Ich erkläre, dass ich mich diesem Widerstand angeschlossen habe, indem ich einen Hungerstreik begonnen habe. Dieser Widerstand richtet sich gegen die internationalen Angriffe auf Revolutionär:innen und Demokrat:innen auf der ganzen Welt. Von heute an befinde ich mich unbefristet im Hungerstreik.“
Piroğlu soll unter anderem wegen seiner Rolle beim Gezi-Aufstand von 2013 vor Gericht gestellt werden. Allein dafür drohen ihm 30 Jahre Haft. Außerdem wird sein Kampf gegen den IS in Rojava als „Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terrororganisation“ vom türkischen Staat verfolgt.
Gegen die Auslieferung hat die Initiative für der Freiheit von Ecevit Piroğlu in mehren europäischen Staaten Proteste vor serbischen Vertretungen durchgeführt. Unter anderem in Paris, Athen, Zürich und Den Haag forderten die Aktivist:innen ein Ende des Auslieferungsverfahren.