Senator deutet langsameren Truppenauszug aus Syrien an

Der republikanische Senator Lindsey Graham hat US-Präsident Donald Trump aufgefordert, den Abzug der US-Truppen aus Syrien zu überdenken.

US-Senator Lindsey Graham hat nach einem Gespräch mit Donald Trump die Möglichkeit einer Verzögerung des geplanten Abzugs der US-Truppen aus Syrien angedeutet. Die Pläne würden auf „kluge Weise“ verlangsamt, sagte Graham am Sonntag nach einem Essen mit dem US-Präsident im Weißen Haus. Trump habe ihm einige Dinge zu Syrien erklärt, die er vorher nicht gewusst habe, sagte Graham. Er fühle sich nun deutlich besser, was die Richtung betrifft, in die es in Syrien gehen soll.

„Mir gefällt, was ich gehört habe. Der Präsident denkt intensiv über Syrien nach und darüber, wie wir unsere Truppen zurückholen und gleichzeitig unsere nationalen Sicherheitsinteressen wahren können“, sagte Graham. Über den Kurznachrichtendienst Twitter erklärte er später, Trump wolle vor dem Truppenabzug sicherstellen, dass der „Islamische Staat“ (IS) endgültig besiegt werde, der Iran die Lücke nicht ausfülle und die kurdischen Verbündeten der USA geschützt seien. „Er spricht mit unseren Kommandeuren und arbeitet mit unseren Verbündeten zusammen, um sicherzustellen, dass diese drei Ziele mit der Umsetzung des Rückzugs einhergehen“, so Graham weiter, der Trumps Entscheidung bereits zuvor als „großen Fehler“ bezeichnet hatte.

US-Präsident Trump hatte am 19. Dezember den sofortigen Beginn des Rückzugs der 2.000 US-Soldaten aus Syrien bekanntgegeben. In Medienberichten war von einem Zeitfenster von wenigen Monaten die Rede. Verteidigungsminister James Mattis scheidet wegen unterschiedlicher Auffassung zu der auch von Koalitionspartnern scharf kritisierten Entscheidung zum Jahreswechsel aus seinem Amt aus. Auch Brett McGurk, US-Sonderbeauftragter der internationalen Anti-IS-Koalition, ist wegen Trumps Einschätzung, der IS sei in Syrien besiegt und die US-Truppen könnten deshalb von dort abgezogen werden, zurückgetreten. Sein Ausscheiden war ursprünglich für Mitte Februar vorgesehen.