„Sea-Watch 3“ mit 211 Geretteten in Sizilien eingelaufen

Das Schiff der Seenotrettungsorganisation Sea-Watch, „Sea-Watch 3“ ist mit 211 geretteten Schutzsuchenden in Sizilien eingelaufen.

Die Seenotrettungsorganisation Sea-Watch berichtet, dass ihr Schiff „Sea-Watch 3“ am Sonntag mit 211 geretteten Bootsflüchtlingen im sizilianischen Proto Empedocle eingelaufen ist. Im Tweet von Sea-Watch heißt es: „Nach wackeliger Überfahrt liegt die #SeaWatch3 endlich im Hafen von Porto Empedocle.“

Europäische Staaten müssen ihrer Verantwortung gerecht werden“

Die Schutzsuchenden wurden nach einer medizinischen Untersuchung in eine vorsorgliche Quarantäne gebracht. Sea-Watch fordert insbesondere vor dem Hintergrund der oft Wochen dauernden Odyssee von Rettungsbooten mit hunderten Schutzsuchenden: „Die Verteilung geretteter Menschen muss an Land geregelt werden; europäische Staaten müssen hierbei ihrer Verantwortung gerecht werden und die deutsche Regierung der Forderung von über 160 solidarischen Gemeinden nach Aufnahme Flüchtender Rechnung tragen.“

Die Schutzsuchenden waren zwischen Mittwoch und Freitag von drei verschiedenen Booten gerettet worden. Anschließend befand sich das Boot zwei Tage auf der Suche nach einem Hafen, der die Geretteten aufnimmt. Malta und Italien hatten sich wegen Corona zu „nicht-sicheren-Häfen“ erklärt.

Neues Bootsunglück vor Tripolis

Währenddessen geht das Sterben im Mittelmeer weiter. So meldete die IOM (Internationale Organisation für Migration) am Wochenende, dass vor der libyschen Küste Trümmer eines Bootes angespült wurden. Wie viele Schutzsuchende gestorben sind, ist noch nicht bekannt, Überlebende wurden laut IOM in private Lager in Libyen gebracht. Dort sind Folter, Zwangsrekrutierung und Sklavenhandel an der Tagesordnung.