Schwerkranker Gefangener Kaya auf Intensivstation

Nachdem dem schwer herzkranken Gefangenen Sabri Kaya im Krankenhaus in Adana die Behandlung verweigert worden war, brach dieser erneut zusammen und befindet sich nun auf der Intensivstation.

Der schwer herzkranke Gefangene Sabri Kaya hat seit Wochen schwerste gesundheitliche Probleme. Nachdem er eine Einlieferung ins Krankenhaus durchsetzen konnte, wurde der in Osmaniye inhaftierte politische Gefangene dort vom Arzt wegen „Mangel an Betten“ aufgrund der Corona-Pandemie abgewiesen. Der Arzt gab an, er brauche keine Einlieferung in ein Krankenhaus. Gestern brach Sabri Kaya mit Darmblutungen zusammen und wurde daraufhin ins Krankenhaus von Osmaniye gebracht. Dort wurde er zuerst nur in der Notaufnahme aufgenommen, da es auf der Intensivstation keine freien Betten gäbe. Erst nach massivem Druck seiner Familie wurde er auf die Intensivstation verlegt.

Dilan Kaya, die Tochter von Sabri Kaya, erklärt: „Der Zustand meines Vaters ist nicht gut. Sie behielten ihn in der Notaufnahme im staatlichen Krankenhaus von Osmaniye. Die Ärzte sagten, es gäbe keinen Platz auf der Intensivstation. Er musste aber auf die Intensivstation gebracht werden. Das geschah erst um 16 Uhr.“

Kaya befand sich bereits am 25. März nach einem Herzinfarkt und einer Hirnblutung auf der Intensivstation, wurde dann jedoch ins Gefängnis zurückverlegt. Am 6. Mai hatte Kaya am Telefon seiner Familie gegenüber erklärt: „Ich habe nicht mehr die Kraft, mit all dem fertig zu werden. Ich werde sterben.“

Seine Lage ist symptomatisch für die vieler schwer kranker politischer Gefangener. Während nach dem neuen Vollzugsgesetz zehntausende Erdoğan-Anhänger, Mafia-Paten und Gewalttäter aus dem Gefängnis entlassen wurden, lässt man die kranken politischen Gefangenen im Gefängnis sterben.