Schweiz: Streik für Rojava
In Zürich hat gestern eine riesige Demonstration der Klimastreikbewegung, des feministischen Streikkollektivs und der kurdischen Frauenbewegung stattgefunden.
In Zürich hat gestern eine riesige Demonstration der Klimastreikbewegung, des feministischen Streikkollektivs und der kurdischen Frauenbewegung stattgefunden.
Tausende Menschen folgten gestern dem Aufruf von Klimastreik Zürich, Frauen*streik Kollektiv Zürich / feministisches Streikkollektiv Zürich und der kurdischen Frauenbewegung zu einer Antikriegs-Demonstration in Zürich zum Streik für Rojava:
Wir, die Klimastreik-Bewegung, die feministische Streik-Bewegung und unsere kurdischen Freund*innen verfolgen ein gemeinsames Ziel: Wir setzen uns für eine Gesellschaft ein, die sich nach ökologischen, feministischen und basisdemokratischen Werten organisiert. Rojava, das Projekt, das eine feministische und ökologische Alternative zu unserer Gesellschaft entwickelt hat, ist in höchster Gefahr!
Gerade jetzt treffen bei uns Berichte aus Rojava ein, dass heute chemische Waffen aus Phosphor eingesetzt wurden. Phosphor erzeugt in der Regel Verbrennungen dritten Grades, zum Teil bis auf die Knochen (was der Einsatz von solchen chemischen Waffen mit Menschen anrichtet ist spätestens aus dem Krieg in Vietnam bekannt).
Der Klimastreik Zürich, das Frauen*streik Kollektiv Zürich / feministisches Streikkollektiv Zürich rufen deshalb zusammen mit unseren kurdischen Freund*innen zum Streik für Rojava auf. Dies ist ein Appell an alle Menschen, zusammen mit uns aufzustehen gegen den grausamen Krieg der Türkei und deren dschihadistischen Verbündeten gegen die Menschen in Nord- und Ostsyrien.
Der völkerrechtswidrige Krieg führt in die Katastrophe – die Schweiz und die EU schauen zu
Ganz Syrien ist seit Jahrzehnten von imperialistischen Interessen und einem seit Jahren dauernden Krieg durchzogen. Die grössten Armeen der Welt und verschiedene regionale Kräfte kämpfen hier seit Jahren gegeneinander um eine Neuaufteilung von Einfluss und Kontrolle. Der nun stattfindende Angriff der Türkei hat bereits jetzt hunderte zivile Opfer gefordert und hunderttausende Menschen erneut zur Flucht gezwungen. Durch die Angriffe gelang es auch dutzenden IS-Kämpfern und ihren Familien, welche Gefangene der YPG/YPJ waren, zu fliehen, weil die Kurd*innen ihre Kräfte an die türkische Grenze abziehen mussten. Dass diese geflohenen Dschihadist*innen zum IS zurückkehren und ihn wieder stärken werden, ist absehbar. Aus der EU und der Schweiz ist es dabei nur zu sehr zaghaften Verurteilungen und „Aufrufen zur Besonnenheit” gekommen. Dabei ist klar, dass den kritischen Worten wohl keine Taten oder umfangreiche Sanktionen folgen werden – dies aufgrund der praktischen Interessen, welche westliche Staaten und Konzerne in diesem Krieg vertreten. So sind die Geschäfte europäischer, aber auch Schweizer Rüstungskonzerne mit den türkischen Streitkräften gut dokumentiert.
Rojava soll leben – stoppt den Krieg!
Wir fordern die Schweiz und die EU dazu auf, sofort jegliche Waffenexporte und jegliche Investitionen und Handel mit der Türkei zu stoppen. Wir fordern darüber hinaus die Kündigung des Flüchtlingsdeals mit der Türkei und eine Flugverbotszone in Rojava.