Schweiz: Solidarität mit Mexmûr

In Basel hat eine Solidaritätskundgebung mit dem von der irakischen Armee bedrohten selbstverwalteten Flüchtlingslager Mexmûr in Südkurdistan stattgefunden.

Die Bedrohung des selbstverwalteten Flüchtlingslagers Mexmûr durch die irakische Armee führt in vielen Ländern zu Solidaritätsaktionen für das radikaldemokratische Projekt in Südkurdistan. Während das Camp weiter belagert wird, formierte sich unter anderem in Basel der Protest. Auf Aufruf des kurdischen Dachverbands CDK-S und der Frauenbewegung YJK-S versammelten sich Kurd:innen und solidarische Aktivist:innen in der Innenstadt.


Eröffnet wurde die Auftaktkundgebung von Selma Sürer, der Ko-Vorsitzenden des CDK-S, die nach einer Schweigeminute für die Gefallenen erklärte: „Wir sind heute für Mexmûr hier. Die Bewohnerinnen und Bewohner von Mexmûr wurden zu Geflüchteten, weil sie sich der Repression des türkischen Staates nicht beugen wollten. Sowohl der Druck des Barzanî-Clans als auch die Angriffe des türkischen Staates konnten den Widerstand der Menschen von Mexmûr nicht brechen. Heute sind sie den Angriffen der irakischen Zentralregierung ausgesetzt. Seit dem 20. Mai leisten die Menschen in Mexmûr Widerstand dagegen, dass ihr Lager in ein Freiluftgefängnis verwandelt wird.“ Sürer wies auf die Versuche der irakischen Armee hin, das Lager mit Stacheldraht einzuzäunen und Kontrollposten am Eingang des Lagers einzurichten.

Mexmûr leistet Widerstand – Wir leisten Widerstand“

Sürer kritisierte die Vereinten Nationen, unter deren Schutz das Lager steht, für ihr Schweigen: „Mexmûr ist kein gewöhnlicher Ort. Mexmûr hat größte Bedeutung, denn es handelt sich um den Ort, an dem die apoistischen Ideen zum ersten Mal umgesetzt wurden. Dieses Lager befindet sich unter dem Schutz der UN. Wir verurteilen das Schweigen der UN zu diesem Thema. Das wollen wir nochmals betonen: Wenn sie Ihre Ohren vor den Menschen in Mexmûr verschließen, werden wir hier ihre Stimme sein. Solange dieses Problem nicht gelöst ist, werden wir jeden Tag auf die Straßen gehen. Wir sagen dies denen, die sich durch unsere Stimme gestört fühlen. Wenn ihr nicht wollt, dass ihr in eurer Ruhe gestört werdet, dann unternehmt etwas im Sinne der Forderungen der Menschen in Mexmûr. Wir rufen alle auf, sich mit den Menschen in Mexmûr zu solidarisieren. Die Menschen in Mexmûr leisten Widerstand und wir werden mit ihnen Widerstand leisten.“

Nach der Auftaktkundgebung formierte sich ein Demonstrationszug, der unter lauten Parolen wie „Es lebe der Widerstand von Mexmûr“ durch Basel zog und am Claraplatz endete.