Schizophreniekranker Gefangener seit 5 Monaten in Einzelzelle

Der im Typ H-Gefängnis in Eskişehir inhaftierte Schizophrenie-Patient Uğur Özlük hat nach Angriffen vom Gefängnispersonal bereits zwei Mal versucht, sich das Leben zu nehmen.

Im Januar 2016 wurde Uğur Özlük in Inegöl (Türkei) verhaftet, als er gemeinsam mit dem HDP-Kreisverband Bursa nach Nisêbîn (Mêrdîn) fahren wollte, um in Girê Mara gegen die vom türkischen Staat verhängte Ausgangssperre in Cizîr / Şirnex (Şırnak) zu protestieren. Wegen eines rechtskräftigen Urteils wurde Özlük zunächst ins Gefängnis Bursa verlegt, bevor er zuletzt in das Gefängnis von Eskişehir gebracht wurde, wo er sich seit fast fünf Monaten in Isolationshaft befindet.

Angriff durch das Wachpersonal

Wegen auferlegtem Besuchsverbot war bisher lediglich ein einziger Angehörigenbesuch möglich. Nach Angaben von Asiye Özlük, die Schwester des Gefangenen, ist ihr Bruder, der bereits in der Vergangenheit in einer psychiatrischen Klinik behandelt wurde, zwei Mal vom Gefängnispersonal angegriffen worden. Die Wachen sollen Uğur Özlük mit dem Tode bedroht und gesagt haben, man werde seinen Leichnam nach Hause schicken, statt ihn im Gefängnis durchzufüttern. Beim Angehörigenbesuch habe sie gesehen, dass ihr Bruder Blutergüsse am Auge habe und Zitteranfälle bekomme.

Besorgnis über Sicherheit des Gefangenen

Weiter erklärte Asiye Özlük, dass sie sich nach den Suizidversuchen des Bruders bereits zwei Mal an das Justizministerium gewandt und einen Verlegungsantrag gestellt haben, diese jedoch keine Beachtung fanden.