Saudi-Arabien und Türkei wollen Zusammenarbeit verstärken

Erdoğan will in Golfstaaten Geld auftreiben, um Wirtschaftskrise und Inflation in den Griff zu bekommen. Mit Saudi-Arabien gibt es nun Absichtserklärungen in den Bereichen Energie und Verteidigung, auch in Katar und den VAE hofft er auf Investitionen.

Saudi-Arabien und die Türkei haben eine Reihe von Absichtserklärungen in verschiedenen Bereichen unterzeichnet, darunter Energie, direkte Investitionen und Verteidigung. Die Unterzeichnung der bilateralen Abkommen sei im Beisein des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdoğan und des saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman erfolgt, berichtete die Nachrichtenagentur des Königreichs SPA am Dienstag.

Saudi-Arabien habe zwei Verträge mit der türkischen Rüstungsfirma Baykar zur Beschaffung von Drohnen unterzeichnet, erklärte der saudi-arabische Verteidigungsminister Chalid bin Salman auf Twitter. Die Länder hätten auch im Bereich Verteidigung eine Kooperation vereinbart.

Erdoğan ist am Montag zu einer dreitägigen Rundreise durch mehrere Golf-Staaten aufgebrochen. Nach Berichten regierungsnaher Medien rechnet der türkische Langzeitherrscher mit Investitionszusagen der arabischen Öl- und Gasmonarchen von bis zu 30 Milliarden Dollar. Die Führung in Ankara braucht dringend Geld, das ihr aus der Wirtschaftskrise und Inflation helfen könnte. Für die Herrscher am Golf ist Erdoğans Geldnot eine Gelegenheit, ihren Einfluss auf die Türkei auszuweiten.

Vor seiner Reise sagte Erdoğan, er hege „große Hoffnungen“ auf Investitionen. Heute fliegt der AKP-Politiker weiter nach Katar und am Mittwoch in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Begleitet wird Erdoğan von einer großen Delegation. Neben seinem Vizepräsidenten, dem Finanzminister und der Zentralbankchefin, die er in den vergangenen Tagen zur Vorbereitung der Gespräche in die Region geschickt hatte, wird Erdoğan auch von rund 200 Geschäftsleute flankiert.