Samstagsmütter trotz Polizeiblockade auf der Straße
Die Samstagsmütter sind in Istanbul trotz Verbots durch das AKP-Regime erneut auf die Straße gegangen.
Die Samstagsmütter sind in Istanbul trotz Verbots durch das AKP-Regime erneut auf die Straße gegangen.
Zum 705. Mal haben die Samstagsmütter in Istanbul nach dem Verbleib ihrer in Polizeigewahrsam verschwundenen Angehörigen gefragt. Eine Demonstration vom Menschenrechtsverein IHD zum Galatasaray-Platz wurde von der Polizei blockiert. Journalisten wurden von den Sicherheitskräften daran gehindert, die Polizeiblockade zu filmen. Im Namen der Samstagsmütter erklärte Besna Tosun, das polizeiliche Vorgehen verletze das europäische Menschenrechtsabkommen.
Thema der heutigen Kundgebung, die trotz Verbot auf der Straße vor dem Menschenrechtsverein abgehalten wurde, war der vor 25 Jahren in Polizeigewahrsam verschwundene Abdülmecit Baskın. Der zum Zeitpunkt seines Verschwindens 41-jährige Baskın war Vater von drei Kindern. Am 2. November 1993 wurde er in Ankara festgenommen. Zwei Tage später wurde seine Leiche in 200 Metern Entfernung vom Koordinationszentrum des türkischen Geheimdienstes MIT aufgefunden. Er war mit auf dem Rücken gefesselten Händen erschossen worden.