Saliha Aydeniz und Keskin Bayındır als DBP-Vorsitzende bestätigt

Die kurdischen Politiker:innen Saliha Aydeniz und Keskin Bayındır sind auf einem außerordentlichen Kongress in Ankara erneut zur Doppelspitze der Partei der Demokratischen Regionen (DBP) gewählt worden.

Die Partei der Demokratischen Regionen (DBP) hat auf einem außerordentlichen Kongress in Ankara erneut Saliha Aydeniz und Keskin Bayındır zu Ko-Vorsitzenden gewählt. Die beiden kurdischen Politiker:innen haben bereits zuvor die Doppelspitze der DBP gebildet, sind jedoch im Mai auf der Liste der Grünen Linkspartei (YSP) als Abgeordnete ins türkische Parlament eingezogen.


DBP und YSP sind Schwesterparteien der Demokratischen Partei der Völker (HDP), gegen die ein Verbotsverfahren läuft. Während sich HDP und YSP als Parteien der gesamten Türkei verstehen, liegt der Fokus der DBP auf den kurdischen Provinzen. Die DBP ist im Juli 2014 durch Umbenennung der Partei des Friedens und der Demokratie (BDP) entstanden. Ihr erklärtes Ziel ist die Vertretung der Interessen der kurdischen Bevölkerung und eine Dezentralisierung der Türkei.

Saliha Aydeniz, geboren 1973 in Erxenî (tr. Ergani) in der Provinz Amed, ist gelernte Krankenschwester und Aktivistin der Frauenbewegung TJA. Sie wurde 2018 zur Abgeordneten der HDP ins Parlament gewählt. Im Dezember 2019 wechselte sie zur DBP und wurde deren Ko-Vorsitzende.

Keskin Bayındır ist 1984 in Sason in der Provinz Êlih (Batman) geboren, hat Lehramt studiert und war viele Jahre in der Gewerkschaftsarbeit tätig. 2016 wurde er per Dekret von seinem Amt als Lehrer suspendiert. Im Dezember 2022 wurde er als vermeintliches Mitglied einer bewaffneten Terrororganisation verhaftet, am ersten Prozesstag im März jedoch wieder freigelassen.

Gegen die beiden Politiker:innen sind weiterhin Strafverfahren anhängig.