Sabri Kaya in Adana beigesetzt

Der am Donnerstag verstorbene politische Gefangene Sabri Kaya ist in Adana beigesetzt worden. Trotz offensichtlicher Haftunfähigkeit war seine Entlassung aus dem Gefängnis bis zu seinem Todestag hinausgezögert worden.

Der am 20. Mai verstorbene politische Gefangene Sabri Kaya ist im Beisein eines großen Polizeiaufgebots in Adana-Ceyhan beerdigt worden. Sein Leichnam wurde von der Gerichtsmedizin zunächst in das Haus seiner Familie gebracht und von dort aus auf den Friedhof von Ceyhan überführt. Die Polizei griff in die Beerdigungszeremonie ein und behauptete, dass aufgrund der Corona-Pandemie die Teilnehmerzahl auf dem Friedhof beschränkt werden müsse. Daraufhin kam es zu einer kurzen Auseinandersetzung mit den Hinterbliebenen. Anschließend wurde der Leichnam begraben.

Sabri Kaya war 2010 im Alter von 47 Jahren wegen Terrorvorwürfen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Im Gefängnis wurde er schwer krank. Im März erlitt er eine Hirnblutung und einen Herzinfarkt. Zuletzt wurde er wegen Darmblutungen ins Krankenhaus eingeliefert. Drei Mal war er in Folge dessen auf die Intensivstation eingeliefert worden. Immer wieder wurde er wegen seines „guten Zustands“ zurück ins Gefängnis gebracht. Trotz offensichtlicher Haftunfähigkeit wurde die Entscheidung über seine Entlassung immer wieder verzögert. Am Donnerstag verstarb er im Universitätsklinikum von Çukurova, an dem Tag, an dem die Staatsanwaltschaft endlich seine Freilassung beschieden hatte. Die Hoffnungen seiner Tochter Dilan, wenigstens die letzten Tage mit ihrem Vater in Freiheit zu verbringen, wurden durch die Verzögerungstaktik der Behörden zerschlagen.