Lange Jahre kämpften die Angehörigen des politischen Gefangenen Sabri Kaya um seine Freilassung. 2010 war der damals 47 Jahre alte Familienvater wegen Terrorvorwürfen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Die Haftbedingungen im Gefängnis beeinträchtigten ihn gesundheitlich massiv. Viele seiner Krankheiten traten im Zusammenhang mit seiner Haft auf. Am 25. März erlitt der schwer herzkranke Sabri Kaya Hirnblutungen und einen Herzinfarkt. Zuletzt wurde er wegen Darmblutungen ins Krankenhaus eingeliefert. Drei Mal war er in Folge dessen auf die Intensivstation eingeliefert worden. Immer wieder wurde er wegen seines „guten Zustands“ zurück ins Gefängnis gebracht. Trotz offensichtlicher Haftunfähigkeit wurde die Entscheidung über seine Entlassung immer wieder verzögert. Am Donnerstag verstarb er im Universitätsklinikum von Çukurova, an dem Tag, an dem die Staatsanwaltschaft endlich seine Freilassung beschieden hatte.
Die Hoffnungen seiner Tochter Dilan, wenigstens die letzten Tage mit ihrem Vater in Freiheit zu verbringen, wurden durch die Verzögerungstaktik der Behörden zerschlagen.