Riesige YPJ-Fahne in der Sächsischen Schweiz

An der Bastei in der Sächsischen Schweiz ist eine riesige YPJ-Fahne aufgehängt worden. Die Aktivist*innen wollten damit ihre Solidarität mit den von den Angriffen der türkischen Armee betroffenen Menschen in Nordostsyrien ausdrücken.

Aktivistinnen und Aktivisten des Solidaritätskomitees „Sara Dorşîn“ haben am Mittwochmorgen eine 15x10 Meter große Fahne der YPJ an der Bastei in der Sächsischen Schweiz aufgehängt. Der rote Stern auf grünem Grund ist das Symbol der Selbstverteidigungseinheit der kurdischen Frauen in Syrien. Die Aktivisten und Aktivistinnen wollen damit ihre Solidarität mit den von den Angriffen der türkischen Armee betroffenen Menschen in Nordostsyrien ausdrücken.

Das Solidaritätskomitee teilt dazu mit:

„Am vergangenen Mittwoch begann der Angriff der türkischen Armee auf die größtenteils von kurdischen Menschen bewohnten Gebiete in Nordostsyrien. In den letzten Jahren hatten Kurden und Kurdinnen die Gebiete vom Islamischen Staat befreit. 2011 erklärten die kurdischen Kräfte ihre Unabhängigkeit von Assad und begannen eine basisdemokratische Verwaltung aufzubauen. Besonders die Stellung der Frau hat sich in dem befreiten Gebiet erheblich verbessert.“

Nina vom Solidaritätskomitee Sara Dorşîn äußerte zu der Aktion:

„Wir können und wollen nicht tatenlos zusehen, wie ein freiheitliches Projekt durch die Armee Erdoğans zerstört wird. Was die Demokratischen Kräfte Syriens in den letzten Jahren in Rojava aufgebaut haben, kann weltweit als Vorbild für eine basisdemokratische Alternative zum Kapitalismus dienen. Wir wissen, dass wir von hier wenig Einfluss auf die Entwicklung in Nordsyrien haben können. Was wir aber machen können, ist ein Zeichen der Solidarität senden.“

Internationalistischer Block auf Demonstration in Dresden

Am kommenden Sonntag findet in Dresden der fünfte Pegida-Geburtstag statt. Im Oktober 2014 demonstrierten Kurdinnen und Kurden in Dresden gegen den Angriff des IS auf Kobanê. Lutz Bachmann nahm die Demonstration zum Anlass, die rassistische Bewegung ins Leben zu rufen. Mehrere Gruppen rufen dazu auf, am 20. Oktober gegen Pegida, Rassismus und Antisemitismus auf die Straße zu gehen. Ab 12 Uhr wird eine Demonstration vom Neustädter Bahnhof in die Innenstadt laufen. Das Solidaritätskomitee Sara Dorsin ruft dazu auf, sich dem internationalistischen Block anzuschließen.

Nina erklärt dazu: „Ob Erdoğan in der Türkei, Trump in den USA oder Bachmann in Dresden – menschenverachtende Autokraten treiben weltweit ihr Unwesen. Wo sie versuchen, ihre mörderische Ideologie gesellschaftsfähig zu machen, gibt es aber auch Widerstand – sei es die Bewegung Black Live Matters in den USA, der Widerstand in Nordostsyrien gegen den IS und Erdoğan oder den Protest gegen Pegida in Dresden. Wir wollen uns Sonntag mit dem internationalistischen Block den Protesten gegen den fünften Geburtstag von Pegida anschließen. Der Kampf gegen den Faschismus ist international und wird lokal geführt. Wir sind ein Teil des Ganzen.“

Wer war Sara Dorşîn?

Der Kampf gegen den Islamischen Staat und nun die türkische Armee wird nicht nur von den Kurdinnen und Kurden geführt. Der kurdischen Befreiungsbewegung schlossen sich auch Menschen aus der ganzen Welt an. Eine von ihnen war Sarah Handelmann, die sich vor zwei Jahren dem Freiheitskampf anschloss. In Kurdistan wurde sie Sara Dorşîn genannt. Sie starb bei einem türkischen Luftangriff auf die Medya-Verteidigungsgebiete in Südkurdistan.