Repressionswelle gegen Opposition rollt weiter

In der Türkei rollt die Repressionswelle gegen Mitglieder, Unterstützende und Verantwortliche der demokratischen Opposition weiter. In Adana, Osmaniye, Riha und Dîlok startete die neue Woche mit zahlreichen Festnahmen.

In der Türkei zeichnet sich die nächste Stufe im politischen Vernichtungsfeldzug gegen die demokratische Opposition ab. Aus verschiedenen Provinzen wurden am Montag Festnahmen von Mitgliedern, Unterstützenden und Verantwortlichen der Parteien HEDEP und DPB durch Einheiten der türkischen Anti-Terror-Polizei gemeldet.

In der südtürkischen Provinz Adana wurden zeitgleich mehrere Wohnungen im Bezirk Ceyhan gestürmt. Die Polizei soll brutal vorgegangen und Türen teilweise mit einem Rammbock aufgebrochen haben. Bisher konnten die Namen von zwei Personen bestätigt werden, die unter angeblichem Terrorverdacht abgeführt wurden.

Im östlich von Adana gelegenen Osmaniye nahm die Polizei den Sprecher der örtlichen DBP-Vertretung Ismail Esen sowie den Ko-Vorsitzenden des HEDEP-Provinzverbands Müslüm Çağan fest. Beide Lokalpolitiker werden auf dem Präsidium festgehalten. Was ihnen vorgeworfen wird, ist nicht bekannt.

In der nordkurdischen Metropole Riha (Urfa) wurde der 18-jährige Aktivist Mahmut I. bei einer Wohnungsrazzia im zentralen Viertel Ayûbî in Gewahrsam genommen und auf die Zentrale der polizeilichen Anti-Terror-Einheit gebracht. Auskunft über den Grund der Festnahme gaben die Beamten nicht. In der Provinz Dîlok wurden ebenfalls mehrere Wohnungen durchsucht. Dabei wurde unter anderem Abdurrahman Elmas (26) vom Jugendrat der HEDEP festgenommen.