„Repression ist uns nicht Jacke wie Hose!“

Morgen findet vor der Polizeiwache in Goslar eine Kundgebung statt: „Repression ist uns nicht Jacke wie Hose! – Wir holen uns unsere Kleidung zurück!“

Am 2. Juni fand in Goslar der Neonaziaufmarsch „Tag der deutschen Zukunft“ mit circa 200 bis 300 Teilnehmer*innen statt. Um sich diesem Aufmarsch entgegenzustellen, bildete sich in der niedersächsischen Stadt Goslar und bundesweit ein breiter Protest. Es wurden verschiedene Gegenkundgebungen und Gegendemonstrationen angemeldet. Aus verschiedenen Städten kamen Antifaschist*innen nach Goslar, um sich an den Gegenveranstaltungen beteiligen.

Dem repressiven Vorgehen der Polizei ist es jedoch zu verdanken, dass es über 100 Antifaschist*innen nicht möglich war, an den Gegenprotesten teilzunehmen: Menschen wurden über fünf Stunden in Polizeikesseln festgehalten, bis unter die Unterwäsche durchsucht und ihnen wurden diverse Kleidungsstücke, darunter Jacken und T-Shirts, abgenommen.

Die Polizei führte all diese Maßnahmen unter dem Vorwand der Gefahrenabwehr durch; tatsächlich ging es jedoch offenbar darum, den Nazis den Weg für eine größtenteils ungestörte Demonstration zu ermöglichen. So waren sämtliche Kundgebungen und Demonstrationen in der Stadt abgeschlossen, als die Polizeikontrollen endlich beendet waren.

Nun verlangt die Polizei, dass alle, die ihre Kleidungsstücke zurück wollen, sich diese auf dem Revier in Goslar abholen. Andernfalls droht die Polizei mit der Vernichtung der Gegenstände.

Der Ermittlungsausschuss Hannover will allen Betroffenen die Möglichkeit bieten, gemeinsam mit ihm ihre beschlagnahmten Sachen wiederzubekommen und ruft zu einer Kundgebung am 21. Juli um 14.30 Uhr in die Heinrich-Pieper-Straße 1 in Goslar vor der Polizeiwache auf. Aus Hannover wird es eine gemeinsame Anreise geben: Der Treffpunkt ist um 12.30 Uhr vor dem Hauptbahnhof in Hannover.