Repression gegen hungerstreikende Gefangene

Die Gefängnisleitung im T-Typ-Gefängnis von Tarsus geht repressiv gegen hungerstreikende PKK-Gefangene vor. Ein Dutzend Gefangene wurde in einen Haftraum für fünf Personen gesperrt. Außerdem wird ihnen eine ausreichende Versorgung verweigert.

Dem von der kurdischen Politikerin Leyla Güven am 7. November 2018 initiierten Hungerstreik gegen die Isolation des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali haben sich wenige Wochen später zahlreiche politische Gefangene aus PKK- und PAJK-Verfahren angeschlossen. Mittlerweile sind es 250 Gefangene in verschiedenen türkischen Gefängnissen, die den Hungerstreik unbefristet fortsetzen, „bis Öcalan frei leben und arbeiten kann“, erklärte der Sprecher der Gefangenen Deniz Kaya am Samstag.

Auch im T-Typ-Gefängnis von Tarsus beteiligen sich politische Gefangene an dem Hungerstreik. Dort befinden sich seit dem 5. Januar sieben PKK-Gefangene im Hungerstreik. Seit einigen Tagen beteiligen sich drei weitere Gefangene an der Aktion. Wie erst jetzt bekannt wurde, geht die Gefängnisleitung der Hochsicherheitsanstalt repressiv gegen die Gefangenen vor. Nach Angaben ihrer Angehörigen wurden die zehn Aktivisten und zwei Mitgefangene, die die Hungerstreikenden betreuen, gewaltsam aus ihren Zellen geholt und in einem Haftraum untergebracht, der lediglich für fünf Personen vorgesehen ist. In einem Telefonat mit ihren Angehörigen beklagten die Betroffenen Atemnot. Außerdem wird den Hungerstreikenden eine ausreichende Versorgung mit Wasser, Zucker, Salz und Vitaminen verweigert. Die Gefängnisleitung versuche damit, den Hungerstreik zu zerschlagen.