Rachebrigaden kündigen an, Widerstand zu stärken

Stadtguerillagruppen haben eine Serie von Aktionen gegen Sicherheitskräfte und Kollaborateure in Wan durchgeführt und kündigen eine Ausweitung des Kampfes an.

In einer schriftlichen Erklärung haben die Rachebrigaden „Şehîd Sema Koçer” und „Şehîd Tekoşin Amanos” eine Ausweitung ihres Kampfes angekündigt. In der Erklärung werden die Eskalation der Repression in den Städten und das neue Vollzugsgesetz thematisiert. Das Vollzugsgesetz schließt politische Gefangene von einer Freilassung vor dem Hintergrund der Pandemie aus, während gewalttätige Straftäter bereits freigelassen wurden.

Türkische Ökonomie auf allen Ebenen angreifen“

In der Erklärung heißt es: „Das faschistische Regime ist überall am Ende, ökonomisch ebenso wie auf internationaler Ebene. Es hat jedes Vertrauen verspielt und versucht sich durch Lügen und Falschdarstellungen auf den Beinen zu halten. Das ist unsere historische Chance. Alle Revolutionäre Kurdistans, alle linken und sozialistischen Jugendlichen, müssen diese historische Chance ergreifen, die Kollaborateure des faschistischen Regimes angreifen und jede Einrichtung, welche die türkische Wirtschaft unterstützt, niederbrennen.“

Für die Freiheit von Abdullah Öcalan

Die Racheeinheiten kündigen an, mit ihren Aktionen nicht eher aufzuhören, bis Abdullah Öcalan frei ist. Angriffsziel seien alle „Stellungen des AKP/MHP-Faschismus und seiner Kollaborateure, ob Behörden, Institutionen oder Individuen“.

Aktionen und Warnungen

Die Racheeinheiten berichten in ihrer Erklärung über ihre Aktionen in den vergangenen Tagen in Wan. So wurde am 8. April das Haus des „AKP-Stadtratsmitglieds und Paramilitärs“ Idris Surki in Rêya Armûsê (Ipekyolu) mit einem selbstgebauten Sprengsatz und Schusswaffen angegriffen. Die Aktion solle als Warnung dienen, die Kollaboration zu beenden.

Am 14. April griff eine Racheeinheit in Wan-Erdmed (Edremit) den türkischen Geheimdienst an, der gerade unterwegs war, Jugendliche zur Spitzeltätigkeit zu zwingen. Das Fahrzeug des MIT wurde von zwei Seiten mit selbstgebauten Bomben und Feuerwerkskörpern angegriffen und beschädigt. Die Geheimdienstpolizisten eröffneten das Feuer und flohen. Auf Seiten der Selbstverteidigungsmiliz gab es keine Verletzten.

Am 19. April fand im Stadtviertel Xaçort in Rêya Armûsê eine Aktion gegen die türkischen Angriffe auf Mexmûr und Zînê Wertê statt. Dabei wurden Straßen blockiert und Informationsmaterial verteilt. Als die Polizei angriff, schlugen die Aktivist*innen diese mit Schusswaffen und selbstgebauten Sprengsätzen zurück. Die Polizei musste sich zurückziehen, die Aktivist*innen kontrollierten die Straßen des Viertels nach eigenen Angaben bis in die Morgenstunden.

Am 20. April zündeten die Racheeinheiten in Rêya Armûsê ein Fahrzeug der Supermarktkette BIM an. Dabei wurde auch das Gebäude beschädigt. Am gleichen Tag wurde das Auto des AKP-Stadtratsmitglieds Veysi Mutlu abgebrannt. Auch hier wurde die Warnung ausgesprochen, die Kollaboration mit dem Regime zu beenden.

Am 22. April wurde das Haus des „Paramilitärs und AKP-Kollaborateurs“ Mehdi Toran in Rêya Armûsê mit Kurzwaffen beschossen und eine selbstgebaute Bombe gezündet. Auch hier wurde eine Warnung ausgesprochen, die Zusammenarbeit mit dem Regime sofort zu beenden.

Am 23. März wurde koordiniert in Wan und den Kreisstädten der Provinz an die Wände die Parole „Freiheit für die Gefangenen” gesprüht.

Die Racheeinheiten führen fast täglich in der gesamten Türkei und in Nordkurdistan Aktionen gegen das Regime und seine Profiteure durch. Unter anderem fanden spektakuläre Angriffe auf Rüstungskonzerne durch die dezentral organisierte Stadtguerilla statt.