Proteste in Istanbul und Wan
Trotz Polizeiblockade ist in Istanbul und Wan gegen die Absetzung der Bürgermeister in drei kurdischen Großstädten protestiert worden.
Trotz Polizeiblockade ist in Istanbul und Wan gegen die Absetzung der Bürgermeister in drei kurdischen Großstädten protestiert worden.
Seit Montag reißen in der Türkei und Kurdistan die Proteste gegen die Absetzung der Bürgermeister*innen von Amed (Diyarbakir), Mêrdîn (Mardin) und Wan (Van) trotz Polizeiblockade nicht ab.
Im Istanbuler Stadtteil Beşiktaş ist heute eine Kundgebung der Gewerkschaftsverbände DISK und KESK, des Ärztebundes sowie der Ingenieurs- und Architektenkammer von der Polizei verboten worden. Die Kundgebungsteilnehmer wurden von dem Platz im Barbaros-Park zurückgedrängt, nur die HDP-Abgeordneten Saruhan Oluç, Züleyha Gülüm, Serpil Kemalbay, Ahmet Şık, Oya Ersoy, Dilan Dirayet Taşdemir und Dilşat Canbaz Kaya sowie der CHP Abgeordnete Sezgin Tanrıkulu konnten nicht des Platzes verwiesen werden und führten aus Protest einen Sitzstreik durch.
Ähnlich gestaltete sich die Situation in Wan. Die abgesetzte Ko-Bürgermeisterin Bedia Özgökçe Ertan hielt in Begleitung von Parteikolleg*innen und Unterstützer*innen eine Ansprache im Dabbaoğlu-Park, die von der Polizei mit Lautsprecherdurchsagen gestört wurde. Trotz der polizeilichen Behinderung erklärte die gewählte Oberbürgermeisterin von Wan, dass die Zwangsverwaltung einen politischen Putsch gegen den Wählerwillen darstellt. Die Bevölkerung von Amed, Mêrdîn und Wan habe die Zwangsverwalter aus gutem Grund abgewählt, sagte die HDP-Politikerin und nannte Beispiele der seit den Kommunalwahlen aufgedeckten Korruptionsfälle.