Proteste gegen Isolation Öcalans in europäischen Städten

In vielen europäischen Städten, unter anderem in Frankfurt, München, Marburg, Den Haag, Genf, Luzern und Bern, versammelten sich Aktivist*innen, um gegen die Isolation Öcalans zu protestieren und den Hungerstreik der kurdischen Bewegung zu unterstützen.

Der Hungerstreik für die Aufhebung der Isolation Abdullah Öcalans läuft nun bereits seit dem 7. November vergangenen Jahres, angeführt von der kurdischen Abgeordneten Leyla Güven. Am 1. März haben sich viele tausend Gefangene dem Hungerstreik angeschlossen. Weltweit finden ebenfalls Hungerstreiks statt, viele der Hungerstreikenden befinden sich mittlerweile in kritischem Zustand. 30 der Gefangenen befinden sich im Todesfasten, was bedeutet, dass sie nur Wasser zu sich nehmen.

Während die Regierungen und internationalen Institutionen zum Hungerstreik und der menschenrechtswidrigen Isolation Öcalans schweigen, protestieren täglich weltweit Aktivist*innen für die Forderungen der Hungerstreikenden. So kam es gestern in vielen europäischen Städten, unter anderem in Frankfurt, München, Marburg, Den Haag, Genf, Luzern und Bern, zu Aktionen für die Aufhebung der Isolation.

Proteste in Frankfurt, Marburg und München

In Frankfurt, Marburg und München fanden Aktionen zur Unterstützung des Hungerstreiks statt. In München wurde ein Informationsstand von der Frauenkommune Sara errichtet, während in Frankfurt am Main Aktivist*innen dem Aufruf der Frauenräte Amara, Sara und Nûjin folgten und lautstark über die Zeil demonstrierten. In Marburg kamen die Menschen zur wöchentlichen Mahnwache zur Unterstützung der Hungerstreikenden und ihrer Forderungen zusammen. Es wurde ein Informationsstand aufgebaut und Kerzen angezündet.

Den Haag – Aktion vor dem Parlament

In Den Haag fand gestern vor dem niederländischen Parlament eine Protestaktion der Plattform „Leben gegen Isolation“ statt, während drinnen eine Sitzung zur Türkei tagte. Die Aktivist*innen protestierten schweigend gegen die Ignoranz der Internationalen Öffentlichkeit.

Protestaktionen in Schweizer Städten

In Luzern endete gestern ein dreitägiger Solidaritätshungerstreik in einem Zelt im Stadtzentrum. Eine der Aktivist*innen, Zelal Özkan, erklärte gegenüber ANF: „Öcalan repräsentiert unseren Willen. Seine Isolation betrifft das ganze kurdische Volk. Die Gewalt des faschistischen Staates gegen die Mütter der Gefangenen und die Folter richten sich ebenfalls gegen das ganze kurdische Volk. Ich richte mich an alle europäischen Staaten und internationalen Institutionen: Beendet euer Schweigen. Die Isolation muss aufgehoben werden, unsere Kinder sollen leben.“


Die Aktivist*innen zündeten für die Hungerstreikenden und die Friedensmütter Kerzen in der Kirche St. Leodegar an und zogen dann zum Fernsehsender Tele 1 und zu Presseeinrichtungen, um dort Informationsdossiers abzugeben.

In Bern fand eine von Friedensmüttern angeführte Protestaktion statt. Sie trugen Plakate mit Bildern der Hungerstreikenden und Todesfastenden. Der schweigende Sitzstreik dauerte etwa eine Stunde.


In Genf versammelten sich Aktivist*innen vor dem Gebäude der Vereinten Nationen und am Bahnhof. Im Stadtzentrum fand ein zweistündiger Sitzstreik statt, der bis Freitag jeden Tag zwischen 13.00 und 18.00 Uhr fortgesetzt wird.