Proteste gegen iranisches Regime in Marburg, Trier und Graz

Während die Zahl der bei Protesten von Sicherheitskräften getöteten Menschen in Iran und Ostkurdistan immer weiter steigt, protestieren Aktivist:innen in Marburg, Trier und Graz gegen das Mullah-Regime.

Die Proteste in Iran und Ostkurdistan nach dem Tod von Jina Mahsa Amini reißen nicht ab. Mittlerweile wurden Dutzende Demonstrant:innen von den Sicherheitskräften getötet. Auch in Europa gehen die Solidaritätsaktionen weiter, im deutschsprachigen Raum fanden am Sonntag unter anderem Aktionen in Trier, Marburg und Graz statt.

 

In Trier und Marburg und Graz gingen Aktivist:innen aus Kurdistan, Iran und Deutschland gemeinsam unter den Parolen „Nieder mit dem iranischen Regime“ und „Jin, Jiyan, Azadî“ auf die Straße. Viele der Teilnehmer:innen schnitten sich aus Protest die Haare ab und verbrannten Kopftücher.


Mindestens 54 Todesopfer bei Protesten

Ausgelöst wurden die Proteste in Ostkurdistan und Iran durch den Tod der 22-jährigen Jina Mahsa Amini am Freitag vergangener Woche. Die Kurdin aus Seqiz war in Teheran von der „Moralpolizei“ festgenommen worden, weil sie ihren Schleier nicht den strikten Vorschriften entsprechend getragen haben soll. Auf dem Revier wurde sie im Verlauf einer „Belehrung“ durch die Sittenbehörde so massiv misshandelt, dass sie drei Tage später in einem Krankenhaus für tot erklärt wurde. Seitdem hat eine Protestwelle das Land erfasst, die inzwischen durch 80 Städte rollt.

Die Diktatur der Mullahs, die seit 43 Jahren an der Macht ist, will diese ungeachtet der sich im Land ausbreitenden Protestwelle mit brutaler Gewalt verteidigen. Dafür sprechen nicht zuletzt Berichte über die steigende Zahl von Todesopfern durch den Einsatz von scharfer Munition, die trotz krasser Medienzensur und gekappter Internetleitungen aus der Region dringen. Menschenrechtsorganisationen zufolge wurden bereits mindestens 54 Demonstrierende von Sicherheitskräften getötet, hunderte sind verletzt und tausende festgenommen worden. Zu neuerlichen Ausschreitungen kam es auch in der Nacht zum Sonntag, unter anderem in Teheran sowie in einigen kurdischen Städten.