Protest in Paris: Luftraum über Nordsyrien schließen!

Demonstranten vor dem französischen Außenministerium in Paris fordern die sofortige Schließung des Luftraums über Nordsyrien.

Vor dem französischen Außenministerium in Paris fordern Demonstrant*innen die sofortige Schließung des Luftraums über Nordsyrien für die Türkei. Die Menschenmenge ruft „Terrorist Erdoğan“ und wird von der Polizei angegriffen.

Bei der am 9. Oktober gestarteten Invasion der Türkei in Nordsyrien sind Dutzende Zivilisten ums Leben gekommen. Heute wurde ein Zivilkonvoi in Serêkaniyê bombardiert, elf Menschen wurden dabei getötet, darunter ein Journalist der Nachrichtenagentur ANHA.

Der QSD-Verantwortliche für Außenbeziehungen Rêdûr Xelîl hat am Samstag auf einer Pressekonferenz eine Flugverbotszone gefordert und erklärt: „Ein Wiedererstarken des IS durch die Angriffe der Türkei droht nun nicht mehr; er ist bereits erstarkt. Wir stehen heute zwei Fronten gegenüber, die eine ist der türkische Staat, die andere der IS. Wir fordern unsere Verbündeten auf, umgehend ihre Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen zu erfüllen. Wir bitten die Internationale Koalition nicht, mit uns an den Fronten des Krieges zu kämpfen. Aber sie sollte ihre Versprechen einhalten und eine Flugverbotszone für türkische Kriegsflugzeuge schaffen. Das umzusetzen sollte nicht schwer sein.“

Treffen zwischen Merkel und Macron in Paris

Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Macron haben den türkischen Staatschef Erdoğan aufgefordert, die „Militär-Offensive“ im Nordosten Syriens zu beenden.

Die humanitären Folgen der „Offensive“ seien gravierend und es bestehe die Gefahr, dass die Terrormiliz IS wieder erstarke, erklärten Merkel und Macron heute bei einem Treffen in Paris. Macron kündigte an, sein Sicherheitskabinett werde noch im Laufe des Abends zusammenkommen, um über die Situation zu beraten. Deutschland und Frankreich hatten zuvor eine Einschränkung ihrer Rüstungsexporte an die Türkei angekündigt.