Seit Samstag können sich türkische Staatsangehörige im Ausland zwischen Erdoğan und Kılıçdaroğlu als Präsidenten entscheiden. Viele Menschen betrachten die Stichwahl als letzten Ausweg aus einem faschistisch-islamistischen Regime.
Seit Samstag können Stimmberechtigte im Ausland zwischen den türkischen Präsidentschaftskandidaten Tayyip Erdoğan (AKP) und Kemal Kılıçdaroğlu (CHP) wählen. Laut offiziellen Endergebnissen hat Erdoğan als Staats-, Regierungs- und AKP-Chef am 14. Mai 49,52 Prozent der Stimmen erzielt, der CHP-Vorsitzende Kılıçdaroğlu kam auf 44,88 Prozent. Viele Menschen betrachten die Stichwahl als letzten Ausweg aus einem faschistisch-islamistischen Regime. Die Grüne Linkspartei (YSP), die anstelle der von einem Verbot bedrohten HDP zu den Parlamentswahlen angetreten ist, setzt sich auch bei der Stichwahl für den Oppositionskandidaten Kılıçdaroğlu ein, um das Ein-Mann-Regime zu beenden und die gefährliche Entwicklung in der Türkei zu stoppen.
Wir zeigen Eindrücke von der Stimmabgabe im Ausland.
Schweiz
In der Schweiz lag Kılıçdaroğlu bei den Wahlen am 14. Mai mit 57,6 Prozent (34.337 Stimmen) vor Erdoğan mit 40,33 Prozent. Die Schweizer Koordination der Grünen Linkspartei will dieses eindeutige Ergebnis noch steigern und bietet Wahlberechtigten telefonisch den Transport zu den Wahllokalen an. Auch auf Hochzeiten und bei Hausbesuchen wird zur Wahlbeteiligung aufgerufen.
Italien
In Italien erzielte Kemal Kılıçdaroğlu in der ersten Wahlrunde 73,85 Prozent der Stimmen, Recep Tayyip Erdoğan lag mit 23.95 Prozent weit zurück. Die Grüne Linkspartei hat sich das Ziel gesetzt, den Stimmenanteil des Oppositionskandidaten im zweiten Wahlgang auf 80 Prozent zu erhöhen.
England
In Großbritannien haben sich kurdische, alevitische und linke Organisationen zu einer Wahlkoordination zusammengeschlossen, die den Transport der Stimmberechtigten zu den Wahllokalen in London, Manchester, Edinburgh und Leicester gewährleistet. Im ersten Wahlgang erzielte Kemal Kılıçdaroğlu 79 Prozent der Stimmen.
Australien
In Melbourne herrschte am Samstag hoher Andrang bei der Stimmabgabe. Die Grüne Linkspartei und die CHP haben eigene Beobachtungsgremien gebildet und koordinieren ihre Arbeit miteinander.
Frankreich
Auch in Frankreich organisiert die Grüne Linkspartei Fahrzeuge, um Stimmberechtigte zu den Wahllokalen zu bringen. In Marseille herrschte am Samstag großer Andrang.
Deutschland
Lange Schlange am Samstag in Karlsruhe
Am Samstag vor dem türkischen Konsulat in Berlin
Wähler:innen von Kılıçdaroğlu in Düsseldorf
Zweiter Wahlgang in Mainz
Großer Andrang am Samstag in Essen
