Politische Krise im Irak vertieft sich

Während die Proteste im Irak weitergehen, hat der schiitische Geistliche Muqtada as-Sadr die Beamten heute zum Generalstreik aufgerufen.

Mit einer Erklärung über seine Socialmediakanäle hat der schiitische Führer im Irak Muqtada as-Sadr zu einem Generalstreik für den heutigen Tag aufgerufen. Sein Appell richtet sich auch an die Angestellten im Gesundheitssektor des Landes. Die Regierung hat auf diesen Aufruf hin alle staatlichen Einrichtungen in vier Städten des Südiraks für den heutigen Tag geschlossen. Im Internet verbreitete sich der Aufruf von as-Sadr schnell und erfuhr breite Unterstützung. Bei den Protesten im Land, die seit dem 1. Oktober andauern, sind mittlerweile mehr als 300 Menschen durch die irakischen Sicherheitskräfte getötet worden. Die Zahl der Verletzten beläuft sich auf mehr als 15.000.

Unterdessen hat das irakische Zollamt auf Wunsch des Irans zwei Grenzübergänge für die Zivilbevölkerung aus dem Irak geschlossen. Diese Übergänge sind lediglich für den Handelsverkehr noch offen. Die Einschränkungen der Grenzübergänge ist eine Reaktion darauf, dass auch im Iran aufgrund von Benzinpreiserhöhungen Proteste ausbrachen.