Podium zum Welt-Kobanê-Tag in Basel

Die kurdische Frauenbewegung Basel und der Verein der demokratischen Kurd*innen Basel veranstalteten zum Welt-Kobanê-Tag ein Podium mit Kerem Schamberger und Thomas Kessler.​

Nachdem sich im Herbst 2014 Hunderttausende Menschen auf der ganzen Welt mit Kobanê solidarisiert haben und Kobanê durch die kurdischen Kräfte von der schwarzen Pest des IS befreit worden ist, wird am 1. November der Welt-Kobanê-Tag gefeiert.​

Bilgin Ayata, eine politisch-soziologische Professorin an der Universität Basel, hielt die Begrüßungsrede, in der sie über die aktuelle globale politische Situation berichtete und auf die Wichtigkeit der Errungenschaften in Rojava hinwies.​

Der erste Podiumsteilnehmer, Kerem Schamberger, Kommunikationswissenschaftler und politischer Aktivist, hat in seinem Beitrag zu den Angriffen des türkischen Staates in Kobanê, Efrîn und Rojava insgesamt berichtet. Er erklärte detailliert, wie die Weltmächte in Rojava aus Eigeninteresse das Blut der Zivilbevölkerung fließen lassen. Weiter wies Schamberger darauf hin, dass der türkische Staat einen Kampf gegen jegliche Form von dauerhafter, stabiler kurdischer Selbstbestimmung führt. Ein wichtiger Aspekt von Schambergers Beitrag war, dass nicht nur die Türkei, sondern auch der Westen auf die Dschihadisten gesetzt hat. Die Türkei hätte nie ohne Einwilligung des Westens mit den Dschihadisten zusammen kämpfen können.​

​Nachdem Schamberger die Schweizer Rüstungsexporte an die Türkei kritisierte, forderte er eine Öffentlichkeit, die Rojava und Efrîn verdiene.

​Thomas Kessler, der zweite Teilnehmer des Podiums, ist politischer Berater. Kessler wies auf die Wichtigkeit der Öffentlichkeitsarbeit, der Sensibilisierung in sämtlichen Strukturen und der diplomatischen Arbeiten hin. Er erklärte, dass durch die Angriffe in Kobanê und Efrîn Menschenrechte von Ländern und in Ländern verletzt worden sind, die den UN angehören und diese Verträge mit unterschrieben haben. Die Völkerrechtsverletzungen, so Kessler, müssen öffentlich gemacht und dies muss auf politischer Ebene getan werden. Diese Straftaten müssen unbedingt vor Gericht gebracht und den Tätern der Prozess gemacht werden. ​

​Nach einer Diskussionsrunde wurde das Podium mit der Abschlussrede des Großrates aus Basel, Mustafa Atici, beendet.