PKK-Kämpfer in Armenien?

Der türkische Staat verbreitet die Propaganda, dass die PKK Kämpfer nach Armenien entsendet habe. Die KCK dementiert und weist darauf hin, dass die Präsenz der PKK überall als Vorwand genommen wird, wo die Türkei militärisch intervenieren will.

Die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) hat die vom türkischen Staat verbreiteten Falschmeldungen zur Entsendung von kurdischen Kämpfern nach Armenien dementiert. Mit diesen Meldungen der gleichgeschalteten türkischen Medien, die teilweise sogar von der deutschen Presse aufgegriffen worden sind, will die Erdogan-Regierung offenbar der internationalen Empörung über den Einsatz dschihadistischer Söldner aus der türkischen Besatzungszone in Nordsyrien auf aserbaidschanischer Seite im Krieg um Arzach (Bergkarabach) entgegenwirken.

Wie Roni Serdem als Sprecher des Außenkomitees der KCK gegenüber ANF erklärte, seien die Lügen der türkischen Regierung derart realitätsfern, dass nicht einmal AKP-Anhänger sie glaubwürdig finden. Die neue Kriegsfront im Kaukasus basiere auf der Ermunterung, Vorbereitung und Planung des türkischen Staates, so der KCK-Sprecher: „Weder das armenische noch das aserbaidschanische Volk haben diesen Krieg begonnen. Sie sind keine Kriegsparteien. Die Situation, die als Krieg zwischen Aserbaidschan und Armenien bezeichnet wird, ist im Kern ein Krieg des türkischen Staates als Teil seines neoosmanischen Projekts. Das belegen auch die zuvor von AKP-Verantwortlichen verbreiteten Landkarten, auf denen das Gebiet als Teil der Expansionsbestrebungen gekennzeichnet ist.“

Der türkische Staat habe den Krieg an viele Orte im Mittleren Osten, in Nordafrika und im Kaukasus exportiert, betont Serdem: „Die gesamte Welt verschließt die Augen davor, dass der türkische Staat dschihadistische und terroristische Gruppen protegiert und sie bei Operationen gegen die Völker einsetzt. Renommierte Nachrichtenagenturen und Zeitungen berichten weltweit ausführlich darüber, dass die Türkei Tausende dschihadistische Söldner nach Aserbaidschan geschickt hat, um diesen Krieg beginnen und führen zu können. Es sind Interviews mit diesen Söldnern veröffentlicht worden. Weil diese schmutzigen Machenschaften aufgedeckt worden sind, verbreitet der türkische Staat jetzt Falschmeldungen über unsere Bewegung.“

Zunächst sei von AKP-Trollen in sozialen Netzwerken verbreitet worden, dass Guerillakämpfer der PKK nach Armenien gegangen seien, führt der KCK-Sprecher aus: „Als das nicht überzeugend genug war, sind Staat und Regierung persönlich eingeschritten und haben diese Lüge offiziell gemacht. Der türkische Staat behauptet in allen Gebieten, die er besetzen und in denen er einen Krieg auslösen will, dass die PKK und die Kurden dort präsent sind. Bei dieser Propaganda handelt es sich um einen Teil der Spezialkriegspolitik. Im Wesentlichen geht es dem AKP/MHP-Regime darum, in Verbindung mit dem Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien Falschmeldungen zu verbreiten, um seine Feindschaft gegenüber dem kurdischen und anderen Völkern zu vertiefen. Gleichzeitig will er Konflikte und Anspannungen zwischen den Völkern eskalieren lassen.

Der türkische Staat hat in der Geschichte und in der Gegenwart Genozide verübt. Er deklariert die Kurden, die Armenier, die Griechen, die Suryoye und andere Völker als Feind und greift sie an. In den letzten Jahren ist die faschistische Mentalität von AKP und MHP fast monatlich zur Ursache internationaler Krisen und damit zu einer Plage für die Menschheit geworden.

Dieses Regime zettelt überall Kriege an und sorgt für Instabilität. Es ist inzwischen unumgänglich geworden, sich davon zu befreien. Die Zeit ist gekommen, das faschistische AKP/MHP-Regime zu zerschlagen. Seine Provokationen und seine Besatzung müssen gestoppt werden. Wir rufen alle Völker und demokratischen Kräfte dazu auf, sich eindeutig gegen die türkische Kriegspolitik und die nationalistisch-rassistische Haltung der Regierung zu positionieren.“