Online-Demo: Europäische Lager evakuieren

Um 16 Uhr startet unter dem Motto #LeaveNoOneBehind! auf YouTube die zweite Online-Demonstration der Organisation „Seebrücke“ für die Evakuierung der tödlichen Lager auf den griechischen Inseln.

Am Samstag wurde in zahlreichen Städten in Deutschland unter den Bedingungen der Corona-Pandemie für die Evakuierung der Lager auf den griechischen Inseln demonstriert. Heute will die Organisation Seebrücke zum zweiten Mal „online“ demonstrieren:

„Denn die Situation vor Ort hat sich in keinster Weise verbessert, seitdem wir im März zu Tausenden auf die Straße gegangen sind. Im Gegenteil – durch COVID-19 sind die Menschen in den griechischen Lagern einer weiteren, lebensbedrohlichen Gefahr ausgesetzt. Denn alles, was wir hier zum Schutz vor dem Virus tun können, wie Social Distancing oder regelmäßiges Händewaschen, ist in den Lagern unmöglich und #StayAtHome ist nur für jene möglich, die auch ein zu Hause haben“, heißt es in der Ankündigung.

Die Online-Demonstration beginnt um 16 Uhr auf dem YouTube-Kanal der Seebrücke. In der Ankündigung wird die am Samstag erfolgte Aufnahme von knapp 50 Minderjährigen in der Bundesrepublik als „absolutes Armutszeugnis“ bezeichnet: „50 Minderjährige bei über 40.000 Menschen, von denen knapp 14.000 minderjährig sind, viele mit Vorerkrankungen und geschwächt durch die Flucht und die bisherige Zeit in den tödlichen Lagern auf den griechischen Inseln. Das ist ein absolutes Armutszeugnis und nichts als ein Tropfen auf dem heißen Stein, der nicht dazu beitragen wird, die bei einem flächendeckenden Ausbruch von COVID-19 bevorstehende Katastrophe zu verhindern!

CDU und SPD glauben jedoch, dass sie den Protest gegen die unmenschliche Situation in Griechenland mit derartigen Aktionen abspeisen können und wir irgendwann locker lassen. Doch solange noch Menschen in unwürdigen Lagern leben müssen, solange werden wir laut und sichtbar sein. Alle Menschen müssen sofort evakuiert werden!

Neben unzähligen Aktionen die in den letzten Wochen und Monaten stattgefunden haben, wollen wir unseren Unmut und unsere Empörung auch online sichtbar machen und gemeinsam mit euch an die erfolgreiche erste Online-Demo anknüpfen! Was ihr braucht? Zeit, Internet und Wut im Bauch. Sagt euren Freund*innen und Familien Bescheid: United we Stream!

Wir rufen euch außerdem dazu auf, auf kreative Art und Weise Teil der Demo zu werden! Macht unsere Forderungen rund um #LeaveNoOneBehind im Stadtbild sichtbar! Ob das mit einem Banner aus eurem Fenster oder Kreide auf der Straße ist – eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt! Schickt uns eure Bilder und Videos (30 – 60 Sekunden) mit euren Forderungen an [email protected], damit wir sie als Teil der Demo einbinden können.

Neben zahlreichen Redebeiträgen und musikalischen Einlagen wird es auch wieder eine Online-Demo-Route geben. Mit Hilfe eines Tweet-Storms wollen wir erneut die Social-Media-Kanäle der jeweiligen Institutionen, an denen wir virtuell vorbei kommen, stürmen und unsere Forderungen dort sichtbar machen! Denn es gilt: Solidarität trotz Corona – Refugees Welcome! Solidarität FÜR ALLE – #LeaveNoOneBehind!“