Das Ausmaß der Covid-19-Pandemie in der Türkei wird immer deutlicher. Nachdem das AKP-Regime die Seuche wochenlang ignoriert und kleingeredet hatte, sind mittlerweile über 101.790 Menschen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Das bedeutet einen Anstieg von 3.116 Fällen in den vergangenen 24 Stunden. 115 Menschen wurden als in diesem Zeitraum an Covid-19 verstorben registriert.

Damit liegt die offizielle Zahl der Toten bei 2.491. Nach der John Hopkins Universität liegt die Türkei auf Platz sieben der am schwersten betroffenen Länder. Die reale Lage dürfte jedoch weit dramatischer aussehen. So werden viele Verstorbene immer noch nicht registriert oder verschwinden aus den Statistiken. Die Dunkelziffer der Infektionsfälle ist aufgrund der geringen Testzahl wesentlich größer, als die vom Gesundheitsministerium angegebene. Darauf deutet auch der rapide Anstieg der registrierten Fälle hin.

In der Türkei herrscht im Moment eine viertägige Ausgangssperre. Die Regierung unterläuft jedoch Präventionsmaßnahmen, um die ohnehin angeschlagene Wirtschaft am Laufen zu halten. So müssen beispielsweise Werftarbeiter trotz Pandemie an ihren Arbeitsplätzen erscheinen. Bisher gab es auch keinen konsequenten Shut-Down in der Türkei. Gewerkschaften werfen der Regierung vor, damit Menschenleben zu riskieren.