Im Bundesland Thüringen haben heute FDP und CDU mit Hilfe der Faschisten von der AfD einen Ministerpräsidenten ins Amt gehoben. Wie in vielen anderen deutschen Städten versammelten sich auch in Nürnberg spontan Menschen gegen die Normalisierung des Faschismus durch die „bürgerliche Mitte".
Als Reaktion auf die Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich zum neuen Regierungschef in Thüringen mit Hilfe der Stimmen von AfD, CDU und FDP sind heute Abend in ganz Deutschland kurzfristig viele Menschen auf die Straße gegangen.
Kemmerich setzte sich bei der Abstimmung im Landtag in Erfurt im entscheidenden dritten Wahlgang gegen den bisherigen Amtsinhaber Bodo Ramelow (DIE LINKE) durch. Damit wurde heute erstmalig in der Geschichte der Bundesrepublik ein Ministerpräsident mit Hilfe der faschistischen AfD ins Amt gewählt.
Auch in Nürnberg machte ein breites Spektrum von Parteien (DIE LINKE, Grüne und SPD), antifaschistischen Bündnissen, der radikalen Linken und Vertreter*innen der Zivilgesellschaft deutlich, dass sie sich der Ausbreitung des Faschismus entschlossen entgegenstellen werden.
In Redebeiträgen richtete sich die Wut gegen die „Liberalen“ der FDP, die unter dem Deckmantel der Demokratie und mit einer gehörigen Portion Antikommunismus den Faschist*innen den Weg bereiten. Ein Vertreter des Nürnberger Friedensforums erinnerte an die deutsche Geschichte und forderte einen Zusammenschluss aller Antifaschist*innen.
Die Sprecherin der Interventionistischen Linken (iL) mahnte an, sich nicht auf die Parlamente zu verlassen. Antifaschismus müsse überall und vor allem auf der Straße stattfinden. Faschismus sei keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Die Kundgebungsteilnehmer*innen antworteten mit einem lauten Sprechchor „Alerta, alerta, Antifascista“ und „Schulter an Schulter gegen Faschismus!“.