Neapel: Demonstration gegen türkische Invasion

In Neapel haben 61 Verbände und Institutionen zur Solidaritätsdemonstration mit Rojava unter der Parole „No Pararan“ aufgerufen.

Trotz des regnerischen Wetters kamen gestern Menschen aus ganz Süditalien nach Neapel, um gegen die türkische Invasion in Nordsyrien zu protestieren. Die Demonstration, zu der unter anderem das Rete Kurdistan, das Informationsbüro UIKI Onlus und das Ararat Kulturzentrum, wie auch Rete Jin, Jineoloji Italia, Non Una Di Meno und Fridays For Future aufgerufen hatten, begann im Stadtzentrum von Neapel. Italienische Aktivist*innen trugen Transparente in Anspielung auf das kurdische Sprichwort: „Die Kurden haben keine Freunde außer ihre Berge“ mit der der Parole „Wir sind eure Berge“. Laura Conradi von der Universität Calabrien erinnerte daran, dass der kurdische Friedenspolitiker Abdullah Öcalan Ehrenbürger der Stadt Neapel ist und dass insbesondere „ein männlicher Anführer, der Frauenbefreiung zum Hauptziel macht, ein weltweites Novum“ sei.

Der aus dem Kampf gegen Krieg und Umweltzerstörung bekannte Pater Alex Zanotelli unterstützte die Demonstration ebenfalls und sagte, der Angriff auf Rojava erinnere an den Angriff der Faschisten in der Vergangenheit auf andere Länder. Die Demonstrant*innen forderten die Einstellung der Waffenlieferungen in die Türkei.

Eine Gruppe von Frauen griff den Protest des chilenischen Frauenkollektivs Las Tesis auf und beendete die Tanzperformance „Un violador en tu camino” (Ein Vergewaltiger auf deinem Weg) mit der Parole Jin, Jiyan, Azadi – Frauen, Leben, Freiheit.

Der Bürgermeister von Neapel, Luigi de Magistris, erklärte gegenüber einer Abordnung von Demonstrant*innen, man habe sehr viel „vom gerechtfertigten Kampf des kurdischen Volkes und seinen Versuchen der Selbstverwaltung gelernt. Ich werde weiterhin als Neapolitaner und Person solidarisch mit dem kurdischen Volk sein“.