NAV-DEM fordert zum Handeln für Efrîn auf

Der kurdische Dachverband NAV-DEM fordert Menschenrechtsorganisationen für Efrîn zum Handeln auf.

Seit dem 20. Januar greift die türkische Armee gemeinsam mit islamistischen Kräften wie al-Nusra den nordsyrischen Kanton Efrîn an. Der türkische Angriff wird dafür weltweit von Regierungen und Vertretern der Zivilgesellschaft verurteilt.

In Deutschland richtet sich die Kritik berechtigterweise gegen die deutschen Waffenexporte in die Türkei, aber auch Forderungen nach einem stärkeren politischen Druck seitens der deutschen Bundesregierung werden zunehmend lauter. Auffallend ruhig blieben bisher Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International oder Human Rights Watch. Das Schweigen dieser Organisationen ist angesichts der schwerwiegenden Verbrechen, die der türkische Staat in Efrîn begeht, nicht hinnehmbar.

Keine Position zum Morden in Efrîn?

Ayten Kaplan, die Ko-Vorsitzende des Demokratischen Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland (NAV-DEM), fordert die Menschenrechtsorganisationen zum Handeln auf: „Wir sind entsetzt über das Schweigen von Amnesty International, Human Rights Watch und der vielen anderen Menschenrechtsorganisationen. Haben sie keine Meinung zu den türkischen Luftangriffen auf zivile Ziele in der Stadt Efrîn am 20. Januar? Haben sie keine Position zu dem türkischen Luftangriff in der Nacht vom 25. auf den 26. Januar in Mabeta, bei dem sieben Mitglieder einer Familie getötet wurden? Was sagen diese Organisationen zu den ca. 60 getöteten Zivilisten in Efrîn? Die Türkei verstößt mit dem Angriff auf Efrîn gegen das Völkerrecht, sie begeht Kriegsverbrechen und bricht viele weitere internationale Abkommen. Wir fordern die Menschenrechtsorganisationen dazu auf, umgehend ihre Augen zu öffnen, die Verbrechen der türkischen Armee in Efrîn und anderen Teilen Nordsyriens zu untersuchen und die Schuldigen dafür zu benennen!“

Efrîn braucht internationale Solidarität

Internationale Solidarität und Aufmerksamkeit spielen eine sehr wichtige Rolle bei der Verhinderung weiterer Angriffe der Türkei auf Efrîn und ganz Nordsyrien. Insbesondere bei der Schaffung von Aufmerksamkeit und der Sensibilisierung der deutschen Öffentlichkeit für die Angriffe der Türkei auf Efrîn kommt den Menschenrechtsorganisationen eine entscheidende Rolle zu. NAV-DEM fordert daher Amnesty International, Human Rights Watch und alle anderen Menschenrechtsorganisationen auf, umgehend aktiv zu werden, die Vorwürfe gegen die türkische Armee zu untersuchen und auf ein Ende der Angriffe der Türkei in Nordsyrien hinzuwirken.