Nach rassistischem Mord an Cihan Aymaz: Protestierende von Polizei misshandelt

Nach dem rassistischen Mord an dem kurdischen Straßenmusiker Cihan Aymaz in Istanbul wurden Protestierende von der Polizei festgenommen und auf der Wache misshandelt.

Nach dem rassistischen Mord an dem kurdischen Straßenmusiker Cihan Aymaz am 3. Mai kam es in Istanbul zu Protesten. Am Mittwoch hatte die Grüne Linkspartei (Yeşil Sol Parti, YSP) eine Gedenkveranstaltung am Tatort organisiert. Bei dem Gedenken sprachen auch Angehörige von Aymaz. Im Anschluss an die Kundgebung wurden zwei Aktivisten von der Polizei verfolgt und festgenommen. Die beiden jungen Männer wurden auf das Polizeipräsidium Rıhtım gebracht. Dort wurden sie von der Polizei beschimpft, bedroht und mehrere Stunden misshandelt. Anschließend wurden sie unter dem Vorwurf, „Widerstand gegen die Staatsgewalt“ geleistet zu haben, der Staatsanwaltschaft vorgeführt, die sie nach einem Verhör entließ.

Täter wurden identifiziert

Die beiden Folterbetroffenen wandten sich an den Verband der Jurist:innen für die Freiheit (ÖHD). Wie Rechtsanwalt Müslüm Kocaoğlu, der die beiden vertritt, berichtet, wurden die Spuren der Misshandlungen ärztlich attestiert. Kocaoğlu erklärt, dass seine Mandanten die Folterer in Uniform durch die Ermittlungsakte identifizieren konnten.