Mutmaßliche IS-Anhängerin in Bochum festgenommen

Bereits am Mittwoch hat die Bochumer Polizei eine Deutschtürkin festgenommen, die im Verdacht steht, Mitglied der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ zu sein. Gegen die 26-Jährige lag ein Haftbefehl des Bundesgerichtshofs vor.

Auf offener Straße hat die Bochumer Polizei am Mittwochmorgen eine deutsche Staatsangehörige festgenommen. Derya Ö. steht im Verdacht, Mitglied der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu sein. Gegen die Deutschtürkin lag seit dem 6. November ein Haftbefehl des Bundesgerichtshofes vor, wie es heißt. Mittlerweile sitze sie in Untersuchungshaft. Vorher war Derya Ö. in Karlsruhe dem Haftrichter vorgeführt worden.

Die Generalbundesanwaltschaft wirft der Frau vor, sich 2014 in Syrien dem IS angeschlossen zu haben. Sie besaß offenbar auch einen Sprengstoffgürtel, der für ein Selbstmordattentat geeignet gewesen wäre. Diesen habe sie im Internet sogar zum Kauf angeboten. In Syrien habe sie nach islamischem Ritus einen IS-Söldner geheiratet. Mit ihm und einem gemeinsamen Kind soll sie in Syrien und im Irak zusammengelebt haben. Während einer Trennung habe sie ein höherrangiges IS-Mitglied geheiratet, sei nach wenigen Wochen jedoch zu ihrem früheren Ehemann zurückgekehrt. Von ihm sei die junge Frau an Schusswaffen ausgebildet worden. Später habe man ihren Ehemann verhaftet. Sie selbst lebte ab dann in einem Frauenhaus des Islamischen Staates. Im Februar 2017 wurde sie beim Grenzübertritt von Syrien in die Türkei festgenommen und befand sich dort bis zu ihrer Wiedereinreise nach Deutschland Abschiebehaft.