Auch in diesem Jahr nahmen viele Menschen an der Knastdemonstration zur JVA Stadelheim in München teil. Lautstark zogen die Aktivist:innen vor das Gefängnis. Dabei wurde immer wieder die Freiheit der politischen Gefangenen und ein Ende der Kriminalisierung der kurdischen Freiheitsbewegung gefordert.
Freiheit für Tahir Köçer
Über der Demonstration wehten die Fahnen von YPG und YPJ und auf dem Fronttransparent wurde die Freiheit des kurdischen Politikers Tahir Köçer gefordert. Der kurdische Politiker sitzt seit über einem Jahr in der JVA Stadelheim in Untersuchungshaft. Der ehemalige Ko-Vorsitzende des größten kurdischen Dachverbands KON-MED und Vertreter des Kurdistan Nationalkongresses (KNK) wurde am 22. Dezember 2022 in Nürnberg festgenommen und in der JVA Stadelheim inhaftiert. Ihm wird „Mitgliedschaft in der PKK“ vorgeworfen. Die Hauptverhandlung nach §§129a/b StGB soll am 8. Januar in München beginnen. Die Aktivist:innen forderten die Freilassung aller politischen Gefangenen und riefen immer wieder Parolen wie „Solidarität mit Rojava – Weg mit dem Verbot der PKK“, „Schluss mit der Isolation“ und „Freiheit für Tahir Köçer“.
Ein Jahr der Kriminalisierung linken Widerstands
Gleichzeitig wurde auch die Verfolgung von Klimaaktivist:innen und Antifaschist:innen thematisiert. So wurden im Jahr 2023 Antifaschist:innen wie Lina E. und drei weitere Angeklagte zu Haftstrafen von drei bis über fünf Jahren verurteilt. Die Demonstration richtete sich ebenfalls gegen die Kriminalisierung von Klimaaktivist:innen, die wegen ihres zivilen Ungehorsams gegen die Zerstörung der Lebensgrundlagen der Menschheit zu Haftstrafen verurteilt oder ohne eine „Straftat“ begangen zu haben, bereits in Unterbindungsgewahrsam gesteckt werden.