Münster: Keine Freunde außer den Bergen?

Das Netzwerk „Solidarität mit Afrin“ ruft zur Teilnahme an einer Demonstration am heutigen Samstag unter dem Motto „Kurden haben viele Freunde!“ in Münster auf.

Das kürzlich gegründete Netzwerk „Solidarität mit Afrin“ will mit einer Demonstration in Münster auf die Lage in dem nordsyrischen Kanton aufmerksam machen und fordert von der türkischen Regierung die Einstellung des völkerrechtswidrigen Angriffs in Syrien und im Irak. Die Demonstration beginnt um 15.30 Uhr am Hauptbahnhof in Münster.

Unter der Überschrift „Kurden haben keine Freunde außer den Bergen? Nein - Kurden haben viele Freunde!“ heißt es im Demonstrationsaufruf:

„Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger – die Lage ist verzweifelt: Erdogan und seine religiös-fanatischen Terrorbanden verwüsten und plündern die syrisch-kurdische Enklave Afrin und kennen keinen Halt! Wir bitten Sie eindringlich unseren Aufruf zu unterstützen:
Wir fordern die türkische Regierung auf, den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in Syrien und im Irak zu beenden und einen sofortigen Rückzug ihres Militärs durchzuführen!
Wir fordern die Bundesregierung auf, einen absoluten Lieferstopp aller Waffen und Kriegsgeräte gegen die Türkei zu verhängen und einen sofortigen Rückzug des türkischen Militärs aus dem Gebiet, nötigenfalls mit Wirtschaftssanktionen, herbeizuführen!
Wir appellieren an die demokratische Zivilbevölkerung in der Türkei und in Deutschland, sich entschieden gegen die Kriegspolitik ihrer Regierungen auszusprechen und sich mit den Menschen in Afrin zu solidarisieren!
Aus „Rücksicht“ auf den schmutzigen Flüchtlings-Deal mit Erdogan und die NATO-Mitgliedschaft der Türkei, schaut die deutsche Regierung still zu, während die türkische Armee völkerrechtswidrig Afrin besetzt!
Afrin bot innerhalb Syriens einen Zufluchtsort für Binnenflüchtlinge ethnischer und religiöser Minderheiten. Die basisdemokratische Verfassung und das System des „Demokratischen Konföderalismus“ waren dabei richtungsweisend für die Demokratisierung eines zutiefst zerrütteten Landes.
Es kam infolge des türkischen Angriffskrieges zu Massakern an der Zivilbevölkerung, Folterung und Misshandlung von Kriegsgefangenen und Plünderungen der besetzten Städte und Dörfer. Mehr als 700.000 Menschen befinden sich nun auf der Flucht.
Erdogan ist es daher selbst, der derzeit die Flüchtlingswellen produziert, für deren „Abhalten“ er sich von der EU gut bezahlen lässt: Das ist das Geschäftsmodell eines Verbrechers und das Ergebnis einer konzeptlosen EU-Flüchtlingspolitik. Wir appellieren daher an die demokratische Zivilbevölkerung, an all jene, die sich für Menschenrechte, für Freiheit und Frieden einsetzen: Schaut nicht weiter zu, sondern nehmt Teil am Widerstand gegen dieses Unrecht!“