Molly Dhlamini: Ihr dürft nicht die Hoffnung verlieren

Molly Dhlamini hat als Mitglied des Zentralkomitees der South African Communist Party (SACP) am Kulturfestival in Frankfurt teilgenommen, um den kurdischen Kampf um Selbstbestimmung zu unterstützen.

Solidarität aus Südafrika

Molly Dhlamini hat als Mitglied des Zentralkomitees der South African Communist Party (SACP) am 32. Internationalen Kurdischen Kulturfestival in Frankfurt am Main teilgenommen, um „diese sehr wichtige Veranstaltung zu unterstützen“. Gegenüber ANF sagte Molly Dhlamini: „Es ist sehr wichtig, hier zu sein, weil wir aus demselben Kampf um Selbstbestimmung kommen. Wir unterstützen die Kurden in ihrem Kampf für die Anerkennung ihrer Kultur und die Freilassung von Abdullah Öcalan. Er ist seit 25 Jahren inhaftiert, und es ist sehr wichtig, dass er freigelassen wird. 25 Jahre in der Isolation sind zu viele Jahre. Wie Sie sich vielleicht erinnern, war auch Nelson Mandela viele Jahre inhaftiert, aber er war nicht in der Art von Isolation, in der sich Abdullah Öcalan befindet. Zumindest hatte er einige Menschen bei sich. Aber die Isolation in einem Gefängnis auf einer Insel ist eine Verletzung der Menschenrechte. Die Bevölkerung von Südafrika setzt sich stark für die Menschenrechte ein. Wir möchten, dass Abdullah Öcalan freigelassen wird und dieser Fall ein für alle Mal gelöst wird, und dass die kurdische Kultur anerkannt wird. Es ist ein Menschenrecht, dass jeder Mensch in Bezug auf seine Kultur und Religion anerkannt wird. In Südafrika haben wir dafür gekämpft. Deshalb unterstützen wir den Kampf der Kurdinnen und Kurden und dieses Festival, das die Kultur und Traditionen bewahren will und daran erinnert, dass sie ein Volk mit eigener Kultur sind.“


Kultur ist Identität“

Molly Dhlamini kommentierte die Verweigerung der Rechte des kurdischen Volkes wie folgt: „Ich halte das für sehr problematisch. Jedes Land, jede Nation hat das Recht, ihre Kultur und Sprache zu praktizieren, und ich denke nicht, dass dies zu viel verlangt ist. Es ist also eine Verletzung der Menschenrechte, sie zu verweigern oder sogar abzuschaffen. Es ist sehr bedauerlich, dass wir uns in der heutigen Zeit, in dieser Ära, immer noch mit solchen Dingen auseinandersetzen müssen, obwohl wir eigentlich erwarten würden, dass die universellen Menschenrechte respektiert werden. Es ist sehr rückständig, Menschen nicht zu erlauben, sich auszudrücken, Menschen zu exekutieren, weil sie ihre Kultur praktizieren wollen. Es ist sehr bedauerlich. Wir rufen alle friedliebenden Menschen und alle, die an die Menschenrechte glauben, dazu auf, die Sache der Kurden zu unterstützen, damit sie ihre eigene Kultur, Religion, Traditionen, ihre eigene Sprache und ihre eigene Kleidung praktizieren können. Kultur ist Identität.“

Zu ihrem eigenen Kampf um ihre Identität sagte Molly Dhlamini: „In Südafrika ist der September der Monat des kulturellen Erbes. Wir wissen um die Bedeutung von kulturellem Erbe, Kultur und Sprache aufgrund des Apartheid-Systems, aus dem wir stammen. In Südafrika kämpften die Menschen gegen den Einsatz von Afrikanern in Schulen, weil sie gezwungen waren, eine Sprache zu verwenden, die nicht ihre eigene ist. Daher wissen wir sehr gut, wie wichtig es ist, für die Verwendung einer Sprache, die man bevorzugt, kämpfen zu können und seine Sprache zu bewahren, denn die eigene Sprache ist die eigene Identität.“

Nicht die Hoffnung verlieren“

Abschließend erklärte Molly Dhlamini: „Meine Botschaft an das kurdische Volk lautet, dass es die Hoffnung nicht verlieren darf. Auch wir in Südafrika haben unsere Hoffnung nicht verloren. Wir haben gegen die Apartheid und gegen die Kolonialisierung gekämpft. Man dachte, dass es kein Ende nehmen würde, aber es gab ein Ende. Wir ermutigen daher das kurdische Volk, die Hoffnung nicht zu verlieren, sondern weiter für seine Menschenrechte zu kämpfen und sich auch für die Freilassung von Abdullah Öcalan einzusetzen.“