Militante Anschläge in der Türkei

Die militante Frauengruppe YPS-Jin und eine „Racheeinheit“ haben sich zu Anschlägen auf Gebäude von AKP-Anhängern in der Westtürkei und auf die Polizei in Amed bekannt.

Erneut haben sich militante Gruppen zu Anschlägen in der Türkei bekannt. Die YPS-Jin erklärten am Samstag, dass im Gedenken an den Todestag der legendären Guerillakämpferin Zeynep Kinaci (Zîlan) „effektive Aktionen gegen Kolonialismus und Kollaboration“ in Muğla, Istanbul und Denizli durchgeführt worden sind.

Laut der Erklärung wurden am 22. Juni zwei Villen von AKP-Anhängern im Istanbuler Stadtteil Sariyer teilweise zerstört. Am 25. Juni wurde ein Bauholzlager eines „Faschisten und AKP-Unterstützers“ in Muğla niedergebrannt. Am 21. Juni brannte ein Gebäude des „AKP-Kollaborateurs Ahmet Kocaman“ in Denizli aus.

Die „YPS-Jin-Racheeinheit Şehid Zîlan“ schreibt dazu: „Die kurdischen Frauen stehen im Existenzkampf an vorderster Front und sind damit zu einem Albtraum des faschistischen türkischen Staates geworden. Aus diesem Grund werden kämpfende Frauen angegriffen. Zuletzt sind in Kobanê drei revolutionäre Frauen getötet worden. Wir werden zu den türkischen Angriffen auf den Frauenkampf nicht schweigen. Wir befinden uns in einer Position der aktiven Selbstverteidigung. Als Frauenverteidigungseinheiten der YPS-Jin werden wir Rechenschaft für jeden Angriff auf Frauen verlangen.“

Angriffe auf Sicherheitskräfte in Amed

Die „Racheeinheit Şehîd Elişer Konya und Şehîd Savaş Amed“ hat sich heute zu Anschlägen auf Polizisten in Amed (türk. Diyarbakir) bekannt. In der Erklärung heißt es: „Freiheit bedeutet nicht, abzustumpfen und der schmutzigen Agenda des Feindes zu folgen. Freiheit bedeutet, sich selbst zu suchen und sich den gesellschaftlichen Werten nach ethischen Maßstäben zu widmen. Wann immer wir angesichts der degenerierenden, diskriminierenden und abwertenden staatlichen Politik Luft holen können, wächst der Mut für weitere Aktionen. Die letzte Festung ist immer der eigene Wille eines Individuums. Als Militante, die ihren Willen Rêber Apo und dem PKK-Paradigma gewidmet haben, werden wir kämpfen, bis wir die faschistischen Hochburgen in den türkischen Metropolen dem Erdboden gleichgemacht haben und mit einem freien Anführer in einem freien Kurdistan leben können.“

Laut Bekennerschreiben hat die Gruppe am 26. Juni eine Polizeistation in der Altstadt Sur mit Sprengsätzen und Schusswaffen angegriffen. Zu Toten oder Verletzten liegen keine Angaben vor. Am gleichen Tag fand ein Anschlag mit Sprengsätzen und Schusswaffen auf das unter Zwangsverwaltung gestellte Rathaus des Altstadtbezirks statt. Dabei wurden ein Polizist und ein Wächter verletzt.