Migrantifa Duisburg gedenkt Toten von Hanau

Mit einer Kundgebung am König-Heinrich-Platz hat „Migrantifa Duisburg” der Opfer des rassistischen Anschlags von Hanau gedacht. Es war die erste Kundgebung des Aktionsbündnisses.

„Rassismus tötet – Selbstverteidigung ist legitim“ stand auf dem Banner der Kundgebung von „Migrantifa Duisburg”, mit der am Montag in der Duisburger Innenstadt an die Opfer des rassistischen Anschlags von Hanau gedacht wurde. Genau fünf Monate ist es her, als ein Rechtsterrorist in der hessischen Stadt neun Menschen mit migrantischen Wurzeln erschoss, bevor er seine Mutter und sich selbst tötete.

Die Kundgebung – es war die erste des vor kurzem in Duisburg gegründeten Aktionsbündnisses – begann am frühen Abend auf dem König-Heinrich-Platz. Nachdem die Namen von Ferhat Unvar, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtovic, Said Nessar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Fatih Saracoglu, Kaloyan Velkow und Vili Viorel Paun verlesen wurden, prangerten die Aktivist*innen in einer Erklärung rassistische Strukturen in Deutschland an und forderten Gerechtigkeit für die Opfer von rassistischen Gewalttaten und Veränderung.

Es wurde darauf aufmerksam gemacht, dass für viele Menschen Diskriminierung Teil ihres Alltags ist. Ob im Bus, in der Schule, bei der Arbeit oder auf der Straße: Menschen mit Migrationsgeschichte begegnen Rassismus in allen Bereichen des Lebens, hieß es. Mal sei es ein schräger Blick, mal eine Absage für das Vorstellungsgespräch oder keine Antwort auf eine Wohnungsbewerbung. „Und mal ist Rassismus, in den USA der ermordete George Floyd oder in Hanau eine unserer getöteten neun migrantischen Brüder und Schwestern zu sein.“

Die Herkunft eines Menschen dürfe nicht dessen Schicksal sein, forderten die Aktivist*innen. Um Rassismus zu stoppen und die grundlegenden Menschenrechte von Migrant*innen zu verteidigen, bräuchte es mehr migrantische Strukturen.