Seit Beginn des türkischen Überfalls auf Efrîn rückt das Thema immer mehr ins Zentrum der deutschen Öffentlichkeit. Gestern wurde in einer Bundestagsdebatte von verschiedenen Rednern der völkerrechtswidrige Charakter des Krieges gegen den Kanton Efrîn betont und die Bundesregierung mit Bundeskanzlerin Merkel dazu aufgefordert, die NATO diesbezüglich einzuschalten.

In einer aktuellen Umfrage stellte sich zudem heraus, dass die Mehrheit der deutschen Bevölkerung sich gegen den kurdenfeindlichen Krieg der Türkei positioniert und mit großer Mehrheit die Antwortmöglichkeit „Ankara soll die NATO verlassen“ gewählt hat. An der vom Meinungsforschungszentrum ISA initiierten Umfrage beteiligten sich 2072 Personen.

Die an der Umfrage Teilnehmenden wählten zu 54 Prozent die Antwortmöglichkeit, die einen Austritt der Türkei aus der Nato verlangt, wohingegen lediglich 27 Prozent sich für die Antwort „Die Türkei sollte in der NATO verbleiben“ entschieden.

Wie korrelieren die Antworten der Teilnehmenden mit ihrer Nähe zu den jeweiligen politischen Parteien?

Die Umfrageergebnisse enthalten diverse Details. Zum Beispiel haben 56 Prozent derjenigen Personen, die für den Austritt der Türkei aus der NATO gestimmt haben, angegeben, dass sie Katholiken seien.

Eine weitere Korrelation in der Umfrage ist die angegebene Nähe der Probanden zu politischen Parteien. Aus den Umfrageergebnissen geht beispielsweise hervor, dass sich am häufigsten die Wähler der AfD für einen Rausschmiss der Türkei positioniert haben.

Laut der Umfrage haben der Aussage „Nach diesem Angriff möchte ich die Türkei nicht mehr in der NATO sehen“ 62 Prozent der Wähler*innen der AfD, 61 Prozent die der Grünen, 60 Prozent die der SPD, 58 Prozent die der Linken, ebenso 58 Prozent die der CDU/CSU und 55 Prozent der FDP zugestimmt.

Mehrheit befürwortet Einstellung von Rüstungsexporten

Bereits letzte Woche wurde von „t-online.de“ den Besuchern der Internetseite die Frage gestellt: „Ist die Entscheidung Deutschlands, die Waffenexporte an die Türkei zu unterbrechen, richtig?“ Die Teilnehmenden stimmten signifikant für den Stopp von Waffenlieferungen. 81 Prozent der Teilnehmenden wählten „Ja, finde ich richtig“, wohingegen nur zehn Prozent „Nein, die Türkei sollte als NATO-Partner unterstützt werden“ auswählten. Neun Prozent der Teilnehmer*innen hatten keine eindeutige Position.