Mehr als 1.400 Tote: Weiteres Beben in Gurgum

Ein weiteres Beben der Stärke 7,6 hat die kurdische Provinz Gurgum im Südosten der Türkei erschüttert, auch in Syrien und im Libanon bebte erneut die Erde. Die Zahl der Toten in der Grenzregion nach den ersten Beben steigt damit auf 1.400.

Ein weiteres Erdbeben der Stärke 7,6 hat den südöstlichen Teil der Türkei erschüttert. Das Epizentrum lag laut der Istanbuler Erdbebenwarte Kandilli in der kurdischen Provinz Gurgum (tr. Maraş). Die Erschütterung ereignete sich demnach um 13.24 Uhr Ortszeit in einer Tiefe von 16 Kilometern. Auch in Syrien und im Libanon bebte die Erde.

Die Zahl der Toten in der türkisch-syrischen Grenzregion ist indes nach den ersten Beben vom Morgen auf mehr als 1.400 gestiegen. Allein in der Türkei kamen 912 Menschen ums Leben. Mehr als 5.300 Menschen seien verletzt worden, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Montag. Über 2.400 Menschen seien aus den Trümmern gerettet worden.

Die Wetterbedingungen erschwerten die Rettungsarbeiten jedoch, sagte Erdogan. In den betroffenen Provinzen herrschen zurzeit Minusgrade, in einigen Gegenden schneit es seit Tagen. Ein Erdbeben der Stärke 7,4 hatte am frühen Montagmorgen bereits den Südosten des Landes erschüttert. Das Epizentrum lag nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde Afad im Kreis Markaz (Pazarcık) in Gurgum. Ein weiteres Beben der Stärke 6,6 sei kurz darauf in der Provinz Dîlok (Gaziantep) gemessen worden.

Das Geoforschungszentrum Potsdam hatte zuvor Beben der Stärken 7,4 und 7,9 gemeldet. In einer aktualisierten Einschätzung wurde die Stärke inzwischen mit 7,8 und 6,7 angegeben. Der Katastrophendienst Afad korrigierte am Mittag die Stärke des Hauptbebens von 7,4 auf 7,7. Es kam zu 22 teils starken Nachbeben.

In Syrien stieg die Zahl der Todesopfer auf 547 Tote. Rund 1.600 Menschen seien verletzt worden, berichtete der stellvertretende Gesundheitsminister Ahmed Dhamirijeh im syrischen Staatsfernsehen. Auf beiden Seiten der Grenze waren die Menschen mehrere Stunden vor Sonnenaufgang von den Beben aus dem Schlaf gerissen worden und bei Minustemperaturen nach draußen geeilt.