Maas lehnt US-Abzug aus Syrien ab

Gestern hat US-Präsident Trump den vollständigen Abzug der US-Truppen aus Syrien angekündigt. Bundesaußenminister Heiko Maas nennt den US-Abzug nun eine Gefahr für den Anti-IS-Kampf.

Nach der gestrigen Erklärung des US-Präsidenten Donald Trump, der sogenannte Islamische Staat sei besiegt und er werde seine Truppen aus Syrien abziehen, findet auf internationaler Ebene eine Debatte über den angekündigten Abzug statt. Nach Frankreich hat sich jetzt auch die Bundesregierung zurückhaltend kritisch geäußert.

Bundesaußenminister Heiko Maas zeigte sich überrascht vom angekündigten Truppenabzug der USA aus Syrien und kritisierte die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump. „Es besteht die Gefahr, dass die Konsequenzen dieser Entscheidung dem Kampf gegen IS schaden und die erreichten Erfolge gefährden", sagte Maas in Berlin. Der IS sei zurückgedrängt, aber die Bedrohung noch nicht vorbei, nach wie vor seien die Terroristen im Osten Syriens aktiv.

Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, man stehe in engem Kontakt mit den USA und habe noch viele Fragen. „Wir werden in den nächsten Tagen und Wochen beraten müssen, welche Folgen die Entscheidung für die Strategie der Anti-IS-Koalition hat."

Auch die Militärinvasion in Efrîn im vergangenen Januar war von dem damaligen Außenminister Sigmar Gabriel indirekt kritisiert worden. Die Bundesregierung hat jedoch keinen einzigen Schritt unternommen, um den völkerrechtswidrigen Einmarsch und die Kriegsverbrechen des türkischen Staates zu stoppen. Bei der Besatzung von Efrîn wurden deutsche Waffen eingesetzt, unter anderem Leopard2-Panzer.