Leyla Güven seit 45 Tagen im Hungerstreik

Die kurdische Politikerin Leyla Güven ist seit dem 7. November im Gefängnis von Amed im Hungerstreik gegen die Isolation Abdullah Öcalans. Ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich rapide.

Seit 45 Tagen ist die HDP-Abgeordnete Leyla Güven im Gefängnis von Amed (Diyarbakir) im Hungerstreik. Wie ihre Rechtsanwältin Reyhan Yalçındağ erklärt, verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand rapide.

Die Rechtsanwältin äußerte sich heute gemeinsam mit ihren Kollegen Şivan Cemil Özen und Serdar Çelebi auf einer Pressekonferenz im Menschenrechtsverein IHD in Amed zur aktuellen Situation von Leyla Güven. Nach 45 Tagen Nahrungsentzug kann die kurdische Politikerin kaum noch laufen. Sie leidet unter niedrigem Blutdruck, Artikulationsschwierigkeiten, Magenkrämpfen, Schlaflosigkeit, Schwindel und Kopfschmerzen.

Reyhan Yalçındağ erläuterte, dass ihre Mandantin gestern nicht in der Lage gewesen sei, Besuch zu empfangen. Daher habe sie nur mit ihren Mitgefangenen sprechen können. Da Leyla Güven sehr geschwächt ist, sei die Ärztekammer eingeschaltet worden, die sich wiederum mit der zuständigen Staatsanwaltschaft in Verbindung setzen will. „In der inzwischen erreichten Phase reicht es nicht aus, dass der Gesundheitszustand nur vom ärztlichen Personal der Haftanstalt überwacht wird. Vielmehr muss eine unabhängige Ärztegruppe den Gesundheitszustand unserer Mandantin verfolgen“, so die Rechtsanwältin. „Wir sprechen hier von einer 55-jährigen Frau, einer Mutter und Politikerin. Wir möchten betonen, dass sie aufgrund ihres Alters und ihres Gesundheitszustandes nicht in der Lage ist, eine längere Zeit weiter durchzustehen. Sie ist allerdings bei klarem Bewusstsein und besteht darauf, ihren Hungerstreik fortzusetzen, bis ein Gespräch mit Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali mit seinen Angehörigen oder Verteidigern stattgefunden hat.“