Langer Marsch von Genf nach Straßburg

Für die Freiheit Abdullah Öcalans und eine kurdische Einheit findet ab Montag in der Schweiz ein langer Marsch statt. Die viertägige Demonstration unter dem Motto „Freiheit für Öcalan, Status für Kurdistan“ führt von Genf nach Basel.

Am Montag beginnt in Genf ein langer Marsch gegen das internationale Komplott vom 15. Februar 1999. An diesem Tag wurde der damalige PKK-Vorsitzende Abdullah Öcalan im Zusammenspiel mehrerer Geheimdienste aus Kenia in die Türkei verschleppt. Zu der viertägigen Aktion, die mit der Teilnahme an einer europaweiten Demonstration in Straßburg am kommenden Samstag endet, haben sich über hundert Personen angemeldet, darunter Exilpolitiker*innen, Intellektuelle und Künstler*innen aus allen vier Teilen Kurdistans. Der lange Marsch findet unter dem Motto „Freiheit für Öcalan, Status für Kurdistan“ parallel zu zwei weiteren Demonstrationszügen aus Deutschland und Luxemburg statt.

Nach Angaben des Ko-Vorsitzenden des kurdischen Gesellschaftszentrums in Genf soll die Dauerdemonstration die innerkurdische Einheit stärken. „Indem wir eine kurdische Einheit herstellen, werden wir das internationale Komplott ins Leere laufen lassen“, sagte Salih Sağlam, „Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem Komplott und der Freiheit Kurdistans. Auf Imrali ist nicht nur Rebêr Apo [Abdullah Öcalan] in Gefangenschaft, sondern die Zukunft des kurdischen Volkes. Die in allen Teilen Kurdistans geführte kolonialistische Besatzungspolitik ist die Fortsetzung der internationalen Politik, die zur Gefangennahme Öcalans geführt hat. Rebêr Apo ist seit 21 Jahren inhaftiert, weil er ein Volk angeführt hat, das ausgelöscht werden sollte, und sich gegen eines kolonialistische und imperialistische Geisteshaltung gewehrt hat. Deshalb sagen wir, dass es in die Verantwortlichkeit aller Kurden fällt, seine Freilassung zu fordern und das internationale Komplott ins Leere laufen zu lassen.“

Programm des langen Marsches in der Schweiz

10. Februar, Genf

12 Uhr: Auftakt am Place de Neuve

12.30 Uhr: Pressekonferenz

13.30-15 Uhr: Demonstration

15-17 Uhr: Kundgebung vor dem Genfer UN-Büro

11. Februar, Lausanne

12 Uhr: Auftakt am Parking de Bellerive

12.30-15 Uhr: Demonstration

15-16 Uhr: Kundgebung am Place de la Riponne

18.30-21 Uhr: Podiumsdiskussion

12. Februar, Bern

11 Uhr: Auftakt Zollikofen

12-15 Uhr: Demonstration

15-17 Uhr: Kundgebung auf dem Waisenhausenplatz

18.30 Uhr: Podiumsdiskussion

13. Februar, Basel

11.30 Uhr: Auftakt Dreirosenbrücke

13-17 Uhr: Demonstration

18.30-22 Uhr: Kulturprogramm

14. Februar

Fahrt nach Straßburg

Das internationale Komplott

Als internationales Komplott bezeichnet die kurdische Gesellschaft die Phase vom 9. Oktober 1998 bis zum 15. Februar 1999. Im Verlauf dieser Zeitspanne wurde der PKK-Gründer Abdullah Öcalan, der als Vordenker der kurdischen Befreiungsbewegung und wichtigster politischer Repräsentant der Kurdinnen und Kurden gilt, zunächst in Syrien zur persona non grata erklärt, und durchlebte anschließend eine Odyssee durch verschiedene Länder Europas, um schließlich aus der griechischen Botschaft der kenianischen Hauptstadt Nairobi verschleppt und völkerrechtswidrig an die Türkei übergeben zu werden.