Kurdische Aktivist:innen haben sich vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag versammelt und gegen die Chemiewaffeneinsätze der türkischen Armee in Kurdistan protestiert. Die Kundgebung vor dem Gericht war der Auftakt einer Demonstration zum Sitz der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW). In Redebeiträgen wurde die internationale Gemeinschaft zum Handeln gegen die türkischen Kriegsverbrechen aufgerufen. Von der OPCW verlangen die Demonstrant:innen eine Untersuchung der Chemiewaffeneinsätze in Südkurdistan.
Zu der Demonstration hat der kurdische Europaverband KCDK-E aufgerufen. Die Türkei setzt bei ihrer Invasion im Guerillagebiet in Südkurdistan systematisch chemische Kampfstoffe ein, seit Jahresbeginn sind dabei 38 Guerillakämpfer:innen ums Leben gekommen. Der KCDK-E weist darauf hin, dass auch die Zivilbevölkerung von den Chemiewaffenangriffen betroffen ist. Bager Baran, einer der Kommandanten der Volksverteidigungskräfte (HPG), hat dazu aufgerufen, Expert:innen in die Region zu schicken, um die eingesetzten Chemiewaffen zu bestimmen. Die Guerilla sei bereit, Fachleute bei einer Untersuchung zu unterstützen.