Kurdische Frauenbewegung demonstriert vor dem Europarat

Die Kurdische Frauenbewegung in Europa (TJK-E) hat in Straßburg die Freilassung von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage gefordert und gegen das Antifolterkomitee des Europarats (CPT) protestiert.

In Straßburg hat eine Demonstration der Kurdischen Frauenbewegung in Europa (TJK-E) für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage stattgefunden. Die Demonstration führte von der zentralen Place Kléber zum Europarat. Die Teilnehmenden machten ihre Forderungen auf mehrsprachigen Schildern und Transparenten deutlich und riefen „Jin Jiyan Azadî” und „Bijî Serok Apo”.

In einer bei der Demonstration vorgetragenen Erklärung wies die TJK-E auf den Existenzkampf des kurdischen Volkes hin und machte darauf aufmerksam, dass Kurdinnen in ihrem erfolgreichen Kampf gegen die islamistische Miliz IS große Opfer für die gesamte Menschheit erbracht und damit auch Europa geschützt haben. Europa hingegen habe Demokratie und Menschenrechte den politischen und wirtschaftlichen Interessen in den Beziehungen mit der Türkei geopfert.

Weiter hieß es in der Erklärung, dass die europäischen Institutionen und insbesondere das Europaratskomitee zur Verhütung von Folter (CPT) die rechtswidrige Isolation von Abdullah Öcalan in türkischer Haft ignorieren und dulden. Der letzte Besuch des CPT in der Türkei habe ein weiteres Mal Europas Rolle bei der Gefangenschaft und Isolierung des kurdischen Repräsentanten offenbart, so die TJK-E. Bei dem Besuch zwischen dem 13. und 22. Februar inspizierte eine Delegation des Antifolterkomitees mehrere Haftanstalten, jedoch nicht die Gefängnisinsel Imrali, auf der Öcalan und seine drei Mitgefangenen Hamili Yıldırım, Ömer Hayri Konar und Veysi Aktaş festgehalten werden, seit drei Jahren ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt.


Öcalan muss an einer politischen Lösung beteiligt werden

Vor dem Europarat wurde ein Sit-In abgehalten. Die Aktivistinnen ließen Ballons mit ihren Forderungen aufsteigen und erklärten, ihr Kampf werde bis zu Öcalans Freilassung fortgesetzt. An der seit zwölf Jahren durchgeführten Dauermahnwache vor den europäischen Institutionen in Straßburg forderten Berivan Firat als Sprecherin des Demokratischen Kurdischen Rats in Frankreich (CDK-F) und Selma Sürer im Namen der TJK-E von Europa, sich nicht an den Verbrechen gegen das kurdische Volk zu beteiligen und die Komplizenschaft mit dem Erdogan-Regime aufzugeben. Die kurdische Frage müsse politisch gelöst und Öcalan daran beteiligt werden, so die Sprecherinnen.