Kurde sammelt auf Zypern 7000 Unterschriften für die PKK

Der Kurde Ismet Timurtürkan hat auf Zypern 7000 Unterschriften für die Entkriminalisierung der PKK gesammelt. Der siebenfache Familienvater ist an Krebs erkrankt und meint, es sei an der Zeit, für die eigene Würde zu kämpfen.

Auf Zypern werden seit drei Monaten Unterschriften für die internationale Kampagne zur Streichung der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) von der Liste terroristischer Organisationen gesammelt. Die Kampagne für die Entkriminalisierung der kurdischen Befreiungsbewegung ist im vergangenen November von der internationalen Initiative „Justice for Kurds” ins Leben gerufen worden und richtet sich an den Rat der Europäischen Union. Das Ziel sind vier Millionen Unterschriften für die Streichung der PKK von der „Terrorliste“. Die Petition der Kampagne kann auch online unterzeichnet werden.

Ismet Timurtürkan lebt seit 18 Jahren auf Zypern und hat bisher 7000 Unterschriften für die Kampagne gesammelt. Der Kurde aus Pirsûs (tr. Suruç) musste die Türkei aus politischen Gründen verlassen und ist Vater von sieben Kindern. Er hat Leberkrebs und wartet auf eine Transplantation. Seine Erkrankung hält ihn jedoch nicht von seiner politischen Aktivität ab. Er sammelt Unterschriften auf der Straße, auf Märkten, in Einkaufszentren und sogar während seiner medizinischen Behandlungen im Krankenhaus.

Sein Ziel sei es, 10.000 Unterschriften zusammen zu kriegen, sagt Timurtürkan: „Durch den Krieg in Kurdistan ist unser Volk einem Genozid ausgesetzt. Die einzige Kraft, die dagegen Widerstand leistet, ist die PKK. Das muss die Welt endlich begreifen. In einer solchen Zeit kann ich als Kurde nicht zurückstehen. Ich kann nicht an meine Gesundheit denken, wenn in den Bergen junge Menschen ihr Leben im Kampf einsetzen. Alle Kurdinnen und Kurden sind in der Verantwortung, den Kampf gegen Faschismus, Barbarei und Besatzung zu unterstützen. Es ist nicht die Zeit, zu Hause zu sitzen oder sich um die eigene materielle Bequemlichkeit zu kümmern. Es ist vielmehr an der Zeit, sich für die eigene Würde einzusetzen.“